Friday, May 3, 2024

Inflation: Fast jeder Dritte betroffen – Gehalt reicht nicht zum Leben – WELT

- Advertisement -
- Advertisement -

Fast ein Drittel der Beschäftigten in Deutschland stößt nach eigenen Angaben wegen der deutlich gestiegenen Preise an finanzielle Grenzen.

Von gut 1000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern antworteten in einer „YouGov“-Umfrage 21 Prozent, ihr Gehalt reiche „eher nicht“, um die laufenden Lebenshaltungskosten zu bezahlen. 8,5 Prozent sagten, das Geld reiche „überhaupt nicht“ aus. Die Erhebung wurde von der zum Deutsche-Bank-Konzern gehörenden Postbank in Auftrag gegeben.

Vor allem Befragte mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von unter 2500 Euro kommen demnach kaum über die Runden: 43 Prozent in dieser Gruppe gaben an, sie könnten mit ihrem aktuellen Gehalt nicht die laufenden Lebenshaltungskosten bezahlen.

Lesen Sie auch
Bundesfinanzminister Christian Lindner steht unter Druck

Spar-Klausur?

Die seit Monaten hohe Teuerung in Deutschland ist eine Belastung für Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie zehrt an ihrer Kaufkraft, die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten. Im April verlor die Inflation hierzulande zwar den zweiten Monat in Folge an Tempo, mit 7,2 Prozent lag die Teuerungsrate aber immer noch vergleichsweise hoch.

Lesen Sie auch

Für Nahrungsmittel mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im April 17,2 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Energie verteuerte sich binnen Jahresfrist um 6,8 Prozent. Die Bundesregierung bemüht sich über die rückwirkend zum 1. Januar geltenden Preisbremsen Erdgas, Strom und Fernwärme erschwinglicher zu machen.

Geringere Einkommen sind am meisten betroffen

Mit einer Serie von Zinserhöhungen seit Juli 2022 versucht die Europäische Zentralbank (EZB), die hohe Inflation einzudämmen. Höhere Zinsen verteuern Kredite. Das kann die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken. Die EZB strebt mittelfristig für den Euroraum Preisstabilität bei einer Inflationsrate von zwei Prozent an.

„Die Inflation ist aber nicht nur ein ökonomisches, sondern auch ein soziales Problem. Diejenigen mit den geringsten Einkommen sind von den steigenden Preisen am meisten betroffen“, ordnete der Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank für Privat- und Firmenkunden, Ulrich Stephan, ein. „Insofern kann es auch sinnvoll sein, insbesondere bei diesen Gruppen die Löhne anzuheben. Dabei muss aber darauf geachtet werden, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage über die höheren Löhne nicht noch weiter angefacht wird.“

Lesen Sie auch
Viele Angestellte wissen gar nicht, wie viele Möglichkeiten es gibt, sein Nettoeinkommen zu erhöhen

Gehalt steigern

Immerhin jeder zweite Befragte (53,6 Prozent) rechnet in den kommenden zwölf Monaten mit einer Gehaltserhöhung – die meisten davon auf Grundlage eines Tarifabschlusses oder dank erfolgreicher individueller Gehaltsverhandlungen. In der Gruppe derjenigen, deren aktuelles Gehalt nicht zur Deckung der Lebenshaltungskosten reicht, haben den Daten zufolge gut vier von zehn Befragten (43,6 Prozent) Aussicht auf steigende Bezüge.

Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

„Kick-off“ ist der tägliche Nachrichtenpodcast von WELT. Das wichtigste Thema analysiert von WELT-Redakteuren und die Termine des Tages. Abonnieren Sie den Podcast unter anderem bei Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music, Google Podcasts oder direkt per RSS-Feed.

Weiterlesen…….

- Advertisement -
Latest news

Geisel-Deal: Diese drei Bedingungen stellt der Hamas-Führer aus dem Gaza-Streifen an Israel

Der Anführer der islamistischen Hamas im umkämpften Gaza-Streifen, Jihia al-Sinwar, hat beim aktuellen Verhandlungsangebot für einen Geisel-Deal einem Medienbericht zufolge noch drei Forderungen. ...
- Advertisement -

Wegen Gaza: Türkei stoppt Handel mit allen israelischen Produkten

Die Türkei setzt wegen der israelischen Angriffe im Gazastreifen die Aus- und die Einfuhr aller Produkte mit Bezug zu Israel aus. Das teilte das...

Rüstungsgeschäfte: Warum Pistorius ein historisches Angebot ausschlägt

Das Finanzministerium will der Bundeswehr mehr Spielraum bei Rüstungsgeschäften geben – und damit einer alten Forderung des Wehrressorts nachgeben. Obwohl Boris Pistorius (SPD)...

USA: Pro-palästinensischen und Pro-israelischen Demonstranten gehen in Uni mit Stöcken aufeinander los

In den USA sind Sicherheitskräfte an mehreren Universitäten gegen propalästinensische Proteste vorgegangen. Auf Fernsehaufnahmen vom Campus der University of California (UCLA) in Los Angeles...
Related news

Geisel-Deal: Diese drei Bedingungen stellt der Hamas-Führer aus dem Gaza-Streifen an Israel

Der Anführer der islamistischen Hamas im umkämpften Gaza-Streifen, Jihia al-Sinwar, hat beim aktuellen Verhandlungsangebot für einen Geisel-Deal einem Medienbericht zufolge noch drei Forderungen. ...

Wegen Gaza: Türkei stoppt Handel mit allen israelischen Produkten

Die Türkei setzt wegen der israelischen Angriffe im Gazastreifen die Aus- und die Einfuhr aller Produkte mit Bezug zu Israel aus. Das teilte das...

Rüstungsgeschäfte: Warum Pistorius ein historisches Angebot ausschlägt

Das Finanzministerium will der Bundeswehr mehr Spielraum bei Rüstungsgeschäften geben – und damit einer alten Forderung des Wehrressorts nachgeben. Obwohl Boris Pistorius (SPD)...

USA: Pro-palästinensischen und Pro-israelischen Demonstranten gehen in Uni mit Stöcken aufeinander los

In den USA sind Sicherheitskräfte an mehreren Universitäten gegen propalästinensische Proteste vorgegangen. Auf Fernsehaufnahmen vom Campus der University of California (UCLA) in Los Angeles...
- Advertisement -