Wednesday, May 8, 2024

Euroraum: EZB erhöht Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf 2,50 Prozent – WELT

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Die Europäische Zentralbank (EZB) hebt die Zinsen im Kampf gegen die ausufernde Inflation nicht mehr ganz so stark an wie zuletzt. Die Währungshüter um Notenbank-Chefin Christine Lagarde beschlossen am Donnerstag, wie von Börsianern erwartet, den Leitzins um 0,50 Punkte auf nunmehr 2,50 Prozent anzuheben. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz wurde im selben Umfang auf 2,00 Prozent nach oben gesetzt. Dies ist bereits die vierte Zinserhöhung in Folge. Noch im September und im Oktober hatte die EZB die Zinsen in Riesenschritten um jeweils 0,75 Prozentpunkte erhöht.

Die Währungshüter signalisierten zudem ihre Bereitschaft zu weiteren Zinsanhebungen. „Die Leitzinsbeschlüsse des EZB-Rats werden auch in Zukunft von der Datenlage abhängen und von Sitzung zu Sitzung festgelegt“, hieß es dazu ergänzend.

Zuletzt hatte sich die Inflation im Euro-Raum erstmals seit Mitte 2021 leicht abgeschwächt. Die Teuerungsrate sank im November auf 10,0 Prozent nach 10,6 Prozent im Oktober. Diese Daten hatten Hoffnungen genährt, die Inflation könnte langsam ihren Höhepunkt erreicht haben. Die Notenbank strebt für den Euroraum mittelfristig stabile Preise bei einer Inflationsrate von zwei Prozent an. Von diesem Ziel sind die Währungshüter derzeit weit entfernt.

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Zugleich will die Notenbank den Umfang der in den vergangenen Jahren von den Euro-Notenbanken aufgekauften, milliardenschweren Anleihenbestände verringern. Von März 2023 sollen Gelder aus auslaufenden Wertpapieren des billionenschweren allgemeinen Kaufprogramms APP nicht mehr in vollem Umfang in den Kauf neuer Anleihen gesteckt werden. Bis zum Ende des zweiten Quartals 2023 sollen die Bestände monatlich im Durchschnitt um 15 Milliarden Euro verringert werden.

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Den Erwerb frischer Wertpapiere hatte die EZB bereits zum 1. Juli 2022 eingestellt. Insgesamt steckte die Notenbank im Rahmen des seit März 2015 genutzten Programms bis Ende November des laufenden Jahres mehr als 3,4 Billionen Euro in Staatsanleihen und Unternehmenspapiere. Mit der nun beschlossenen Eindämmung der Geldflut sendet die EZB ein weiteres Signal in Richtung Inflationsbekämpfung.

Auf der anstehenden Pressekonferenz dürfte Lagarde voraussichtlich danach befragt werden, wie es mit dem Zinserhöhungskurs nun weitergehen soll. Volkswirte waren zuletzt davon ausgegangen, dass die EZB ihr Tempo im neuen Jahr drosseln wird. Sie rechneten damit, dass sie die Zinsen 2023 nicht mehr so kräftig erhöhen wird.

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