Der Fernsehjournalist und frühere „heute journal“-Moderator, Ruprecht Eser, ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 79 Jahren, wie das öffentlich-rechtliche ZDF mitteilte. Er war 37 Jahre in unterschiedlichen Funktionen für den Sender tätig. Vielen ist er noch als Moderator der Hauptnachrichtensendung „heute journal“ in der Wendezeit bekannt.
Mehrere Jahre bis 2003 moderierte er sonntagvormittags die Talksendung „halb 12 – Eser und Gäste“. Er war zudem in London als Korrespondent sowie als ZDF-Chefreporter im Einsatz.
ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten sagte: „Wir trauern um einen Vollblutjournalisten und hartnäckigen Interviewer, der jahrzehntelang die politische Berichterstattung des ZDF prägte, zumal während der deutschen Wendejahre.“ Von Eser habe sie selbst viel gelernt. Er bleibe ein „Vorbild für kritischen und fairen Journalismus“.
Eser wurde 1943 in Lutherstadt Wittenberg geboren. 1970 kam er zum ZDF, davor hatte er Erfahrungen bei der BBC gesammelt. Bis in die 80er-Jahre leitete er die Redaktion Reportage/Dokumentation in der ZDF-Hauptredaktion Innenpolitik. 1984 und 1985 berichtete er zum ersten Mal aus London, danach moderierte er das „heute journal“, dessen Redaktionsleitung er auch während der Wendezeit 1989/1990 übernahm. Diese Zeit zu begleiten, habe Eser als einen Höhepunkt seines journalistischen Lebens bezeichnet, schrieb das ZDF. Nach seinem Ausscheiden bei dem Mainzer Sender engagierte sich Eser in der Journalistenausbildung.