Monday, April 29, 2024

Netflix: „Avatar – der Herr der Elemente“ – Rezension einer Neunjährigen

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Ich bin ein großer Fan der Zeichentrickserie „Avatar – der Herr der Elemente“ von 2005. Ich habe alle Staffeln mindestens zweimal gesehen. Die Serie erinnert mich an japanische Animes, die meine Eltern uns am liebsten zeigen, und handelt von den vier Elementen, die uns bestimmen: Feuer, Wasser, Luft und Erde. Und von ihren Bändigern.

Es gibt in dieser erdachten Welt Menschen, die in der Lage sind, mit den Elementen in Verbindung zu treten, sie zu formen – und sie in der Verteidigung auch als Waffe einzusetzen. Der Feuerlord Ozai und seine Anhänger aber bekriegen die anderen Bändiger, wollen sie auslöschen. Nur wenige Stämme konnten sich retten. Da kehrt Avatar Aang, der alle Elemente in sich vereint, nach 100 Jahren im Eis zurück. Noch ist er ein kleiner Junge – und einfacher Luftbändiger.

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Wir erleben mit, wie er seine Rolle findet – und neue Freunde gewinnt: die Wasserbändigerin Katara und ihren Bruder Sokka. Mein Lieblingscharakter ist Toph, eine Erdbändigerin. An Fasching habe ich mich sogar wie sie verkleidet. Ich finde sie unendlich cool, weil sie so viele unterschiedliche Dinge machen und erreichen kann: Sie ist blind, der Vater will sie beschützen, sieht nur ihre Schwäche, aber sie will kämpfen. Ich bin ihr das erste Mal in der zweiten Staffel der alten Serie begegnet.

Nun hat Netflix zum ersten Mal versucht, die fantastische Geschichte mit richtigen Darstellern zu zeigen. Ich konnte mir das gar nicht vorstellen. Ist das überhaupt möglich, habe ich mich gefragt – und war sehr aufgeregt. Einen alten Kinofilm habe ich nicht gesehen, weil alle gewarnt haben. Wie also ist die erste neue Staffel? Lohnt es sich, sie zu schauen? Oder sollte man es als richtiger Fan lieber lassen?

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Ich denke: Wenn man „Avatar“ liebt wie ich, ja seinen Ideen bis in Details folgt, dann sollte man an die Netflix-Serie keine großen Erwartungen haben. Denn etwas Entscheidendes fehlt: der Humor. In einer Szene in der gezeichneten Serie regt sich Katara so lange und lautstark über Sokka auf, dass im Hintergrund der Eisblock auseinanderbricht, in dem Aang 100 Jahre lang eingefroren war.

So eine lustige Szene findet man bei Netflix nicht. Alles ist sehr ernst, sogar der eigentlich so lustige Sokka schaut ernst und besorgt! Und immerzu muss er sich verlieben und küssen. Schön ist, dass die deutschen Stimmen von den Wasserbändigern Katara (Kiawentiio) und Sokka (Ian Ousley) genau dieselben sind wie in der alten Serie.

Der Feuerlord und seine Tochter

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Quelle: AP

Netflix lohnt sich aber, um Aang (Gordon Cormier) leuchten zu sehen. Wenn sich der Avatar in den Schneidersitz setzt, die Fäuste aneinander legt, alle drei Pfeile seiner Tätowierungen aufeinander zeigen und er sich in die Geisterwelt versenkt – das ist wirklich toll. Allerdings: Bei Netflix fliegt er als Luftbändiger ziemlich lächerlich animiert durch die Luft, das sieht komisch aus. In der Zeichentrickserie kann er nur mit seinem großartigen Gleiter fliegen.

Überhaupt interessiert mich die virtuelle Welt nicht so. Die alten Zeichnungen hingegen liebe ich. Man spürt bei Netflix, dass sich die Figuren nicht wirklich begegnen, vieles wirkt wie in einer Studiokulisse. Wenn Avatar Aang seinen Himmelsbison Appa umarmt, greift er wie ins Leere. Redet er überhaupt mit ihm? Aber auch sonst stimmt so vieles nicht. Schade ist, dass die so wütenden Freiheitskämpfer, eine Gruppe Jugendlicher, die die Tötung ihrer Familien durch die Feuerbändiger rächen wollen, nur ganz kurz vorkommen.

Gut und Böse: Freiheitskämpfer Jet

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Quelle: AP

Ihre Geschichte ist so wichtig, um zu verstehen, worum es geht: Die eigentlich Guten werden durch ihre schrecklichen Erlebnisse selbst zu Bösen. Aang und seine Freunde müssen sich gegen sie stellen. Bei Netflix aber sind sie nur kurz da. Viel zu viel Zeit wird mit Kampfszenen verbracht, alles geht schnell-schnell, und dann wird wieder Krieg geführt. Warum das nötig ist, habe ich nicht verstanden. Denn wenn ich es richtig in Erinnerung habe, stirbt in der Zeichentrickserie niemand.

Da ich die Handlung von Avatar in- und auswendig kenne, wussten wir, an welchen Stellen es für mich zu unheimlich werden würde. Dann haben wir vorgespult. Allen, auch Kindern über zwölf Jahre, würde ich empfehlen, die vierte Folge mit Koh, dem Gesichtsräuber, wegzulassen. Dieser Teil war mir sogar in der Zeichentrickserie zu viel.

Für wen ist diese Serie gedacht? Für Erwachsene, die Spaß an Krieg haben, die die Geschichte der vier Elemente aber nicht im Detail interessiert. Ich überlege mir noch, ob ich die zweite Staffel sehen will. Wahrscheinlich aber schon, denn dann würde ich ja Toph, meine Lieblings-Erdbändigerin, treffen.

Rosa Reinhardt, 9, besucht die Erika-Mann-Grundschule in Berlin-Wedding. Swantje Karich hat mit ihr die Serie gesehen und ihren Beitrag protokolliert.

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