Tuesday, April 30, 2024

Staatskonzern Ukroboronprom: Rheinmetall kooperiert mit Ukraine-Rüstungsriesen – WELT

- Advertisement -
- Advertisement -

Als erster westeuropäischer Rüstungskonzern schließt Rheinmetall eine strategische Kooperation mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukroboronprom. Rheinmetall-Chef Armin Papperger hatte jüngst auf der Hauptversammlung in Aussicht gestellt, was jetzt offiziell verkündet wurde: Der Düsseldorfer Konzern baut schrittweise und gemeinsam Fähigkeiten in der Rüstungstechnik mit der Ukraine auf.

Der Einstieg ist jetzt ein Gemeinschaftsunternehmen mit 51 Prozent Rheinmetall-Anteil. Es soll in die Ukraine gelieferte westliche Panzer instand setzen. Mitte Juli soll das Unternehmen seine Arbeit aufnehmen.

Später sei „auf Basis eines umfassenden Technologietransfers“ die gemeinsame Herstellung von Rheinmetall-Produkten geplant. Sogar die gemeinsame Entwicklung neuer militärischer Systeme sei möglich, die dann auch aus der Ukraine exportiert werden könnten.

Mehr über Waffen und Rüstung
Die Aufklärungsdrohne Luna NG könnte die bewaffneten „Multikopter“ ausstoßen

„Multikopter“-Konzept

Der Radspähpanzer Boxer wurde von den deutschen Konzernen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) entwickelt

Tauschgeschäft

Rheinmetalls neuer Kampfpanzer Panther soll auch in der Ukraine hergestellt werden

Rüstungskonzern im Dax

In einer Presseerklärung nennt Rheinmetall dazu zwar keine konkreten Produkte. Papperger hatte aber den möglichen Bau des neuen Kampfpanzermodells Panther in Aussicht gestellt.

Lesen Sie auch

Die Kooperation Rheinmetall mit Ukroboronprom gilt in der Branche als geschickter Schachzug des Düsseldorfer Konzerns beim Umbau der Rüstungsproduktion der Ukraine aus der Sowjet-Ära auf Nato-Standards und -Kaliber. Dies ist allerdings eine Mammutaufgabe.

Unter dem Dach des 2010 entstandenen Staatskonzerns Ukroboronprom arbeiten 65.000 Beschäftigte und offensichtlich nicht sehr effizient. Rheinmetall hat rund 25.500 Beschäftigte und mit 6,4 Milliarden Euro (2022) den sechsfachen Umsatz.

Ukrainischer Staatskonzern produziert auch die Antonov

Das Produktspektrum des Ukraine-Staatskonzerns ist sehr breit. Die Palette reicht von Panzern über Munition, Raketen, Artillerie und Radar bis hin zum ukrainischen Flugzeughersteller Antonov, der größten Umsatzsparte.

Der Dachkonzern Ukroboronprom steht dabei vor gewaltigen Modernisierungsaufgaben. Zudem gibt es wohl erhebliche Kriegsschäden durch russische Angriffe. Im Geschäftsbericht 2021 heißt es, dass nur 28 der 137 Ukroboronprom-Unternehmen nahezu den kompletten Umsatz (98 Prozent) erwirtschaften.

Lesen Sie auch
KMW und Rheinmetall bauen den Panzer Leopard 2 seit vielen Modellen gemeinsam

Konzerne sollen den 2A8 bauen

Der Rest kämpfe um das Überleben oder häufe Schulden an. Selbstkritisch verweist der Rüstungsriese darauf, dass der Umsatz pro Mitarbeiter mit jährlich etwa 20.000 Dollar deutlich unter den etwa 350.000 Dollar bei Rüstungsunternehmen der Nato liege. In einem Geschäftsberichtskapitel wird auf nicht wettbewerbsfähige Strukturen und veraltete Technik verwiesen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat jedoch bereits Reformen eingeleitet. Danach wird der Dachkonzern in die neue staatliche Aktiengesellschaft Ukrainian Defense Industry umgebaut.

Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

„Alles auf Aktien“ ist der tägliche Börsen-Shot aus der WELT-Wirtschaftsredaktion. Jeden Morgen ab 7 Uhr mit unseren Finanzjournalisten. Für Börsenkenner und -einsteiger. Abonnieren Sie den Podcast bei Spotify, Apple Podcast, Amazon Music und Deezer. Oder direkt per RSS-Feed.

Weiterlesen…….

- Advertisement -
Latest news

Annalena Baerbock: Beratungen über Friedenslösung zwischen Israel und Palästinensern in Riad

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich bei Beratungen mit Kollegen westlicher und arabischer Länder in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad für mehr humanitäre Hilfe für den...
- Advertisement -

Belarus verbietet Deutsche Welle – „Extremistische Aktivitäten“

Belarus hat den deutschen Auslandssender Deutsche Welle verboten. Das belarussische Innenministerium erklärte auf seiner Website, der Sender betreibe „extremistische Aktivitäten“. Deutsche-Welle-Intendant Peter Limbourg erklärte,...

Ukraine-Krieg: „Im schlimmsten Fall droht ein lokaler Zusammenbruch der Front“

Die Situation für die ukrainische Armee an der Front im Osten des Landes ist ernst. Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj sprach am Sonntag von...

Finnair setzt Route wegen GPS-Störungen aus – „Hybrider Angriff Russlands“

Die finnische Fluggesellschaft Finnair hat ihre Flüge in die estnische Stadt Tartu wegen GPS-Störungen für einen Monat ausgesetzt. Die Verbindungen nach Tartu würden bis...
Related news

Annalena Baerbock: Beratungen über Friedenslösung zwischen Israel und Palästinensern in Riad

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich bei Beratungen mit Kollegen westlicher und arabischer Länder in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad für mehr humanitäre Hilfe für den...

Belarus verbietet Deutsche Welle – „Extremistische Aktivitäten“

Belarus hat den deutschen Auslandssender Deutsche Welle verboten. Das belarussische Innenministerium erklärte auf seiner Website, der Sender betreibe „extremistische Aktivitäten“. Deutsche-Welle-Intendant Peter Limbourg erklärte,...

Ukraine-Krieg: „Im schlimmsten Fall droht ein lokaler Zusammenbruch der Front“

Die Situation für die ukrainische Armee an der Front im Osten des Landes ist ernst. Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj sprach am Sonntag von...

Finnair setzt Route wegen GPS-Störungen aus – „Hybrider Angriff Russlands“

Die finnische Fluggesellschaft Finnair hat ihre Flüge in die estnische Stadt Tartu wegen GPS-Störungen für einen Monat ausgesetzt. Die Verbindungen nach Tartu würden bis...
- Advertisement -