Nach der jüngsten Vereinbarung zwischen Bund und Ländern zum 49-Euro-Ticket fordert der Fahrgastverband Pro Bahn, die Finanzierung des geplanten Nahverkehrfahrscheins dauerhaft zu sichern. „Das Deutschlandticket und vor allem der Infrastrukturausbau – Schiene, Tram, Bus – müssen über die Haushaltsperioden und die Legislaturperioden gesichert werden“, sagte Pro-Bahn-Sprecher Karl-Peter Naumann den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. „Nur so kann eine Verkehrswende erreicht werden.“
Das deutschlandweit gültige Nah- und Regionalverkehrsticket für 49 Euro im Monat soll nächstes Jahr eingeführt werden – wann genau, ist noch offen. Die Spitzen von Bund und Länder hatten am Donnerstag nach langem Streit über die Finanzierung vereinbart, sich im Jahr 2023 die Gesamtkosten hälftig zu teilen. Wie es danach weitergeht, ist unklar.
„Immense Herausforderung“
Das Projekt muss auch noch von der EU-Kommission freigegeben werden. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, forderte in der „Rheinischen Post“, dies zügig voranzutreiben: Der Bund müsse „in Verhandlungen mit der Europäischen Kommission seine Hausaufgaben machen und schnell dafür sorgen, die nötigen Zustimmungen zu bekommen“.
Städte und Verkehrsunternehmen würden sich jetzt mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass das Deutschlandticket erfolgreich werde, sagte Dedy. „Das ist für den öffentlichen Personennahverkehr in Ländern, Regionen und Städten in jeder Hinsicht eine immense Herausforderung, denn Tarifsysteme müssen angepasst und die IT-Systeme umgestellt werden.“
Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) schlug vor, das 49-Euro-Ticket auch als Jobticket anzubieten. Bei diesem Modell schließen Firmen mit Nahverkehrsunternehmen Rahmenverträge zur Abnahme von Monatstickets, die von den Mitarbeitenden zu einem vergünstigten Preis genutzt werden können.
„Es wäre sinnvoll, wenn ein bundesweites Jobticket gelänge, bei dem der Arbeitgeber noch etwas dazu gibt“, sagte Rehlinger der „Rheinischen Post“. „Die Länder werden weitenteils auch ihre sonstigen Tarife anpassen müssen“, sagte die Ministerpräsidentin. Das betreffe dann auch bereits bestehende Jobticketmodelle.
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