Schlimme Szenen beim Regionalliga-Topspiel BFC Dynamo gegen Energie Cottbus (0:2): Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz wurde nach eigener Aussagen von Fans der Berliner massiv bedroht und mit Steinen beworfen.
Im MDR sagte Wollitz: „Dass ich bepöbelt werde, bin ich ja gewohnt, speziell hier. Aber, dass man Angst haben muss, dass man mit Steinen schon während des Spiels beschmissen wird, dass man bedroht wird, ist in meinem System 2024 nicht vorstellbar. Das ist nicht mehr Aggression, das ist weit drüber.“
BFC-Fans zünden Fan-Utensilien an
Beide Fan-Lager sind seit Jahren verfeindet. Auch beim Spiel am Samstag kam es zu unschönen Szenen. BFC-Anhänger hatten in der ersten Halbzeit in ihrem Block Fan-Utensilien der Cottbuser angezündet. Die Stimmung war aufgeheizt, Polizisten marschierten im Innenraum auf. Die Partie musste für etwa 20 Minuten unterbrochen werden.
Auch nach Wiederanpfiff soll es hinter der Cottbuser Bank zu weiteren Bedrohungen und Anfeindungen gekommen sein. Wollitz: „Wenn wir zehn Spieltage vor Schluss beim BFC gespielt hätten, wäre ich hier niemals mitgefahren, weil mein Leben und meine Verantwortung gegenüber meinen Spielern, meiner Familie und meinen Freunden ist mir wichtiger. Weil, wenn man so bedroht wird, weiß man nicht, wie weit diese Menschen gehen.“
Wollitz kritisierte außerdem den Verband für die aus seiner Sicht zu laschen Sicherheitsmaßnahmen im Stadion und rund um das Spiel. Schwacher Trost für den Cottbus-Trainer: Seine Mannschaft hat nach dem 2:0 den Aufstieg zwei Spieltage vor Saisonende weiter selbst in der Hand.
Gelingt die Rückkehr in die dritte Liga, müsste Wollitz mit seinen Cottbusern in der kommenden Saison auch nicht mehr zum BFC. Wollitz sagte: „Das möchte ich nicht noch mal über mich ergehen lassen.“
Der Text wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, SPORT BILD, BILD) geschrieben und zuerst in BILD veröffentlicht.
