Der deutsche Filmemacher Michael Verhoeven („Die weiße Rose“) ist tot. Der Ehemann von Schauspielerin Senta Berger starb bereits am vergangenen Montag im Alter von 85 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit, wie die Familie am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. „Eine Welt ist verloren gegangen. Es ist unvorstellbar schmerzhaft“, sagte sein Sohn, der Regisseur und Drehbuchautor Simon Verhoeven.
Michael Verhoeven setzte sich in seinem Werk intensiv mit dem Nationalsozialismus auseinander, etwa mit dem Kinofilm „Die weiße Rose“ aus dem Jahr 1982 über den Widerstand von Sophie Scholl und Gleichgesinnten. Die Satire „Das schreckliche Mädchen“ (1990) über Versuche, Verbrechen der Nazis zu vertuschen, wurde für den Oscar nominiert.
„Die schnelle Gerdi“ mit Senta Berger als Taxifahrerin
Verhoeven drehte auch Unterhaltungsformate wie die ZDF-Serie „Die schnelle Gerdi“ (1989) mit seiner Ehefrau Senta als Münchner Taxifahrerin. 2016 war er Co-Produzent der erfolgreichen Komödie „Willkommen bei den Hartmanns“, bei der sein Sohn Simon Regie geführt hatte. Sein jüngerer Sohn Luca ist ebenfalls in der Filmbranche tätig.
Geboren wurde Verhoeven am 13. Juli 1938 in Berlin, als Sohn der Schauspielerin Doris Kiesow und des Regisseurs und Schauspielers Paul Verhoeven. Später zog die Familie nach München. Erste Erfahrungen als Schauspieler sammelte er in kleinen Theaterstücken, in den 50er-Jahren dann in Filmen wie „Das fliegende Klassenzimmer“ oder „Der Pauker“ mit Heinz Rühmann.
Michael Verhoeven lebte zuletzt mit seiner Frau im Münchner Vorort Grünwald. Wie die „Bild“ wissen will, wurde der Verstorbene bereits im engsten Familienkreis in seiner Wahlheimat München beigesetzt.
Verhoeven und Berger waren seit 1966 verheiratet, sie haben zwei gemeinsame Söhne, Simon und Luca Verhoeven, die ebenfalls in der Filmbranche tätig sind.