Die Kassel Huskies empfangen die Besucher ihrer Homepage mit einem Spruch. „Im Hause der Huskies ist immer was los. Egal, ob auf, neben oder hinter dem Eis“, heißt es da. Der Eishockeyverein aus der DEL2 hat seinen Worten in den vergangenen Tagen Taten folgen lassen. Die Huskies haben mitten in der Finalserie gegen die Eisbären Regensburg ihren Trainer entlassen. Und das, obwohl Kassel noch alle Chancen auf die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hat.
„Aufgrund der aktuellen Situation sah sich die Organisation der Kassel Huskies dazu gezwungen, Cheftrainer Bill Stewart und Co-Trainer sowie vorherigen Sportdirektor Hugo Boisvert mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben zu entbinden“, heißt es in einer Mitteilung der Huskies. Kassel liegt in der Finalserie, die im Modus „best of seven“ ausgetragen wird, nach der 2:5-Niederlage am vergangenen Sonntag 2:3 hinten und steht mit dem Rücken zur Wand. Nur zwei Siege in Folge bringen den Meistertitel und den Aufstieg.
Die traute der Klub Stewart offensichtlich nicht mehr zu und feuerte den Trainer während der Finalserie. Ein Novum im deutschen Eishockey. „Diese Entscheidung kommt sicherlich überraschend, jedoch trage ich hierfür die volle Verantwortung. Mir geht es ausschließlich um die Kassel Huskies, deren Werte und den Kasseler Weg. In den vergangenen Tagen wurde sich von unserer Klub-Identität entfernt. Ich sehe mich in der Verantwortung, diese Tendenzen sofort zu stoppen und somit die Organisation zu schützen“, sagte Huskies-Inhaber Paul Sinizin.
Augsburg hofft auf Niederlage der Huskies
Für den Rest der Saison, also maximal zwei Spiele, übernehmen interimsweise Vereins-Urgestein Sven Valenti und Daniel Kreutzer. Kreutzers Bruder Christof hatte in der abgelaufenen Saison in der höchsten Spielklasse Deutschlands die Augsburger Panther betreut und den letzten Tabellenplatz belegt. Vom Ausgang der Finalserie hängt nun auch ab, ob Augsburg kommende Saison erstklassig spielt. Gewinnen die Huskies, steigen die Panther ab. Bei einem Seriensieg von Regensburg würde Augsburg in der DEL bleiben, weil Regensburg die wirtschaftlichen Voraussetzungen für einen Aufstieg nicht erfüllt.
Die Huskies, die die Hauptrunde als Erster abgeschlossen haben, hatten vor der Saison ein ganz klares Ziel ausgegeben: die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die DEL. Neben den Krefeld Pinguinen und den Dresdner Eislöwen haben sie als einer von drei Klubs die Lizenz für die DEL beantragt. Das erste von zwei möglichen Schicksalsspielen findet Dienstag (20.00 Uhr) in Regensburg statt. Sollten die Huskies bei den Eisbären gewinnen, kommt es am Freitag in Kassel im siebten Spiel der Finalserie zum Showdown.