Es war ein sehr besonderer Sonntagmorgen für Jérôme Boateng und den FC Bayern. Der Weltmeister von 2014 trainierte bei strahlendem Sonnenschein an der Säbener Straße mit den Reservisten der Mannschaft.
Boateng steht vor einer Rückkehr zum deutschen Fußball-Rekordmeister. Zwei Jahre nachdem der Klub den Vertrag des Innenverteidigers nicht mehr verlängert hatte, wollen die Münchner den mittlerweile 35-Jährigen verpflichten, um ihren Kader in der Breite zu stärken. Laut Transfer-Experte Fabrizio Romano soll der Deal bis spätestens Montagabend fix sein. Boateng hat zugesagt, hat große Lust, wieder für den FCB zu spielen. Doch nichts ist nichts perfekt, noch ist kein Vertrag unterschrieben.
Es gab allerdings bereits intensive Gespräche. Die Bayern-Bosse hatten die Idee des Boateng-Comebacks bereits länger. Für diesen Sonntag sind weitere Gespräche geplant. Boateng ist nicht für die Champions League gemeldet, könnte in der Königsklasse zunächst nicht spielen.
Eine Ablöse müssten die Bayern nicht zahlen. Boateng ist derzeit ohne Verein. Bei Olympique Lyon, wohin er nach seinem Ende bei den Münchnern gewechselt war, bekam er nach der vergangenen Saison auch keinen neuen Vertrag mehr.
Der FC Bayern schrieb Sonntag auf seiner Internetseite: „Nach dem 2:2 des FC Bayern im Bundesliga-Topspiel bei RB Leipzig absolvieren die Spieler, die nicht in der Startelf standen, am Sonntag eine Trainingseinheit an der Säbener Straße. Mit dabei: Der zweifache Triple-Sieger Jérôme Boateng (35). Der derzeit vereinslose Verteidiger stand zuletzt bei Olympique Lyon unter Vertrag. Der Weltmeister von 2014 gewann im Trikot des FC Bayern zweimal die Champions League, neunmal die Meisterschaft, je fünfmal den DFB-Pokal und den deutschen Supercup sowie zweimal den Weltpokal. 2016 wurde er zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt. Boateng soll auch in den kommenden Tagen an der Säbener Straße mittrainieren.“
Zuletzt hatte Boatengs Berater Berichte zurückgewiesen, wonach sich sein Klient bei Real Madrid als Ersatz für den verletzten David Alaba ins Gespräch gebracht haben soll. „Jérôme hat sich in seiner ganzen Karriere bei keinem Verein je persönlich angeboten, oder gar Präsidenten angerufen, grundsätzlich nicht. Dafür hat er einen Berater“, schrieb Boatengs Berater Tolga Dirican am vergangenen Freitag auf der Internet-Plattform X. An den Gerüchten, ausgehend von der katalanischen Online-Zeitung „El Nacional“, sei „gar nichts dran“.
Zehn erfolgreiche Jahre beim FC Bayern
Boateng war im Sommer 2011 nach den Stationen Hertha BSC und Hamburger SV von Manchester City zu den Bayern gewechselt und spielte dort zehn Jahre.
Zu Bayern-Trainer Thomas Tuchel hat Boateng einen besonderen Draht: Der Coach wollte ihn vor einigen Jahren bereits zu Paris St. Germain holen. Damals zerschlug sich der Deal wegen finanziellen Forderungen des FC Bayern kurz vor der erhofften Einigung. Nun könnte Tuchel den Weltmeister Boateng bekommen.