Friday, April 26, 2024

Rente: Deutschland schlittert ins Chaos – wegen eines Tabus – WELT

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Schon jetzt braucht es jährlich 100 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt, um die Rentenversicherung vor dem Zusammenbruch zu retten. Und wenn in den nächsten Jahren Millionen Babyboomer den Arbeitsmarkt verlassen, wird noch mehr Geld nötig sein – bezahlen wird dafür die junge Generation.

Umso problematischer ist, dass das durchschnittliche Renteneintrittsalter nicht mehr steigt, wie das lange Zeit der Fall war, sondern leicht fällt. Nach Einführung der abschlagsfreien Rente mit 63 darf das niemanden verwundern. Und nun zeigen neue Zahlen des Statistischen Bundesamts: Ausgerechnet im öffentlichen Dienst, wo Beamte im Alter finanziell abgesichert sind, passiert das Gegenteil von dem, was die Ampel erreichen will. Nämlich Arbeitnehmer länger im Berufsleben zu halten. Nur 21 Prozent der Pensionäre erreichten 2021 die gesetzliche Regelaltersgrenze.

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Klar ist, dass für viele ein höheres Rentenalter nicht funktionieren wird – ob im öffentlichen Dienst oder in der freien Wirtschaft. Ranghohe Polizisten oder Soldaten nach 45 Berufsjahren in die Amtsstuben zum Aktenstempeln abschieben, kann nicht die Lösung sein.

Und auch, dass die meisten Dachdecker nicht mit 73 Jahren noch auf der Baustelle schuften werden, steht außer Frage. Körperlich anstrengende Berufe werden gerne angeführt, wenn Gewerkschaften gegen ein höheres Rentenalter protestieren. Da endet dann aber auch schon die Argumentationskette.

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Dabei zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey: Rund zwei Drittel der über 50-Jährigen können sich vorstellen, im Rentenalter weiterhin zu arbeiten. Und nach einer Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft spielt für viele Rentner, die heute schon länger arbeiten, nicht das zusätzliche Einkommen die zentrale Rolle, sondern der eigene Antrieb.

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