Der SC DHfK Leipzig hat gegen die Wertung des Spiels beim ThSV Eisenach Protest eingelegt. Das bestätigte Karsten Günther, Manager des Bundesligisten, am Montag. „Ein Handballspiel geht 60 Minuten. Nettospielzeit. Das Spiel am Freitag hat nur 59:54 Minuten angedauert. Es haben sechs Sekunden gefehlt“, sagte Günther. Das Sportgericht der Handball-Bundesliga muss nun darüber entscheiden. Bekommt Leipzig Recht, ist ein Wiederholungsspiel möglich.
Eisenach hatte den SC DHfK am Freitagabend 25:24 besiegt. Bei abgelaufenen 58:49 Minuten nahm Leipzig eine Auszeit, bei der Fortsetzung des Spiels stand die Uhr dann aber offenbar bei 58:55 Minuten. Ein klarer Vorteil für die in Führung liegenden Gastgeber. Das Spiel wird fortgesetzt, obwohl die Leipziger beim Kampfgericht reklamieren. Auch der von der HBL offiziell eingesetzte Zeitnehmer Burkhard Führer reagiert nicht auf den wunderlichen Zeitsprung.
Leipzigs Lucas Krzikalla verkürzt auf 24:25. Eisenach verdaddelt den letzten Angriff, zwei Sekunden vor Spielende kommt Leipzig noch mal in Ballbesitz. Wieder kommt Krzikalla an den Ball, doch die Schluss-Sirene verhindert ein Leipziger Tor und damit auch einen Punktgewinn. Krzikalla trifft zwar gegen einen nicht mehr reagierenden Eisenacher Torhüter Dominik Plaue. Zu spät! Eisenach jubelt nach neun Pleiten am Stück.
„Wer den Ausgang des Spiels mitverfolgt hat, der hat gesehen, dass mit ein bis zwei Sekunden mehr auf der Uhr, wir eine realistische Chance gehabt hätten, mit einem Unentschieden herauszugehen“, sagte Günther. Der Manager habe auch die Thüringer von diesem Schritt informiert und betonte, dass es keine persönliche Sache sei. „Ich muss mich vor unseren Verein stellen und natürlich geht es auch um die Integrität des Wettbewerbes.“ Eisenach steckt nicht allein im Abstiegskampf, wo am Ende jeder Punkt entscheidend sein kann.