Sunday, May 5, 2024

Virgin Galactic: Endlich zündet wieder ein Raketenflugzeug des Milliardärs Branson – WELT

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Nach knapp zweijähriger Flugpause steht das Weltraumtourismus-Unternehmen Virgin Galactic des britischen Milliardärs Richard Branson endlich vor dem Einstieg in den Zukunftsmarkt. Ein letzter Testflug des einzigartigen Raketenflugzeugs VSS Unity glückte am Donnerstag. Die zwei Piloten plus eine vierköpfige Crew des Unternehmens erlebten für wenige Minuten Schwerelosigkeit in über 50 Kilometer Höhe. Sie kehrten dann auf die Landebahn des Weltraumbahnhofs im US-Bundesstaat New Mexico zurück.

Damit dürfte im nächsten Monat die erste kommerzielle Mission des vor knapp 20 Jahren gegründeten Unternehmens bevorstehen. Das Projekt hatte sich bislang immer wieder durch Rückschläge und auch tödliche Unfälle um viele Jahre verzögert. So riskierte im Juli 2021 der Unternehmer Branson selbst sein Leben. Der 72-Jährige wollte unbedingt kurz vor dem amerikanischen Milliardär und Amazon-Gründer Jeff Bezos zu einem Kurztrip in den Weltraum starten und setzte sich in das auch jetzt wieder genutzte Raketenflugzeug VSS Unity.

Branson gewann zwar den Wettlauf gegen Bezos und kam mit seinem Team heil aus dem All zurück. Aber es lief nicht alles glatt. Das Vehikel kam vom Kurs ab, und es gab Berichte über Risse in Flugzeugteilen. Es folgte ein vorübergehendes Flugverbot durch die Aufsichtsbehörde und eine länger als erwartete Reparatur- und Modernisierungspause für das Raketenflugzeug sowie das Mutterflugzeug VMS Eve.

Virgin Galactic dementierte, dass eine Gefahr bestand. Für den Aufstieg in den Weltraum setzt das Unternehmen dabei auf ein ungewöhnliches Konzept: Das Trägerflugzeug transportiert das Raketenflugzeug in etwa 14 Kilometer Höhe, dort wird es ausgeklinkt und der Raketenantrieb gezündet.

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Auch der jetzige Flug mit der Bezeichnung Unity 25 war nicht ungefährlich. Virgin Galactic erlaubte keine Presse bei der Mission und übertrug live auch keine TV-Bilder. Zunächst gab es nur kurze Twitter-Nachrichten.

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Mit der jüngsten Mission dürfte das börsennotierte Unternehmen nun vor einem Durchbruch stehen. Noch schreibt das Unternehmen aber tiefrote Zahlen. Allein im ersten Quartal betrug der Verlust 159 Millionen Dollar.

Angeblich wurden schon 800 Tickets verkauft

Virgin Galactic verkauft einen Platz in dem Raketenflugzeug für rund 450.000 Dollar. Angeblich wurden bereits 800 Tickets verkauft. Aber es ist nur ein sogenannter suborbitaler Flug, also ein Kurztrip in den Weltraum.

Auch der Milliardär Jeff Bezos verkauft mit seinem Raumfahrtunternehmen Blue Origin nur Kurzflüge in den Weltraum. Nach einem Zwischenfall mit seiner Rakete ruht seit September 2022 jedoch sein Touristengeschäft. Mit dem jüngsten Testflug von Virgin Galactic – es war der insgesamt fünfte Flug mit Zündung der Rakete – kann Richard Branson nun einen kleinen Triumph über Jeff Bezos feiern, dessen Rakete noch nicht wieder startklar ist.

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In einer komplett anderen Klasse beim Weltraumtourismus spielt der Milliardär Elon Musk mit seinem Raumfahrtunternehmen SpaceX. Zeitgleich mit dem Testflug von Virgin Galactic hat Musk eine vierköpfige Crew in der zweiten komplett privaten Mission AX-2 zur Internationalen Raumstation ISS transportiert. Diese Crew kann die Schwerelosigkeit nicht nur für ein paar Minuten erleben, sondern über acht Tage.

Ein Sitzplatz in der geräumigen modernen Dragon-Kapsel kostet jedoch schätzungsweise 50 bis 60 Millionen Dollar. Bei zwei Personen – einem Mann und einer Frau aus Saudi-Arabien – zahlt der Staat, es sind also Weltraumtouristen der besonderen Art.

Während der Milliardär Branson jetzt einen Erfolg im Sektor Weltraumtourismus verzeichnen konnte, erlebte er mit seinem Raketengeschäft eine Totalpleite in diesem Jahr. Nach dem Fehlstart einer Rakete mit Kleinsatelliten unter dem Flügel eines Jumbo-Jets musste sein Unternehmen Virgin Orbit Konkurs anmelden. Diverse ambitionierte Raumfahrtunternehmen kauften die Reste von Virgin Orbit soeben aus der Konkursmasse. Der Jumbo-Jet 747 geht an das US-Unternehmen Stratolaunch, dem Betreiber des nach der Spannweite weltgrößten Flugzeugs mit sechs Triebwerken.

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