Saturday, May 4, 2024

„Inkompetenz“ – Kritik an grüner Ministerin in VW-Aufsichtsrat – WELT

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Bei ihrem ersten Auftritt als Aufsichtsratsmitglied des Volkswagen-Konzerns ist die stellvertretende Ministerpräsidentin von Niedersachsen, Julia Willie Hamburg, von einem Aktionärsvertreter hart kritisiert worden. Ulrich Hocker von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz sprach der grünen Ministerin auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in Berlin die Kompetenz für die Mitgliedschaft in dem Gremium ab.

„Es kann nicht sein, dass Inkompetenz hier das Sagen bekommt“, sagte er unter Applaus der anwesenden Aktionäre. Angesichts des Wahlprogramms der Grünen, das unter anderem ein Aus für den Verbrennungsmotor vorsieht, bestehe für die Aufsichtsrätin ein „dauerhafter Interessenkonflikt“.

Die politischen Ziele der Partei führten seiner Ansicht nach zu einer Schädigung des VW-Konzerns. „Wir prüfen deswegen, ob wir dieses Mandat über eine Klage beenden werden“, sagte Hocker.

Vertreter des Landes Niedersachsen im VW-Aufsichtsrat: Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne)

Vertreter des Landes Niedersachsen im VW-Aufsichtsrat: Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne)
Quelle: dpa

Die Kultusministerin Willie Hamburg übernahm den Aufsichtsratsposten nach dem Antritt der Rot-Grünen Landesregierung in Niedersachsen im November. Bisher hatten die Wirtschaftsminister jeweils einen der beiden Posten des Landes in dem Gremium wahrgenommen.

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Den anderen Sitz behält Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Das Land hat mit rund 20 Prozent der Stimmrechte bei VW eine Sperrminorität bei allen wichtigen Entscheidungen.

Die Kritik Hockers teilen offensichtlich nicht alle VW-Aktionäre. Marc Liebscher von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger verteidigte die Berufung der Politikerin in das Gremium.

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„Die Frage der Kompetenz spielt zur Verhinderung von Skandalen bei der Volkswagen AG offensichtlich keine große Rolle“, sagte er mit Blick auf den Diesel-Skandal. Die verbotenen „Thermofenster“ in der Motorsteuerungs-Software habe es trotz 20 kompetenter Aufsichtsratsmitglieder gegeben.

„Eine Person, die die Dinge anders sieht als die anderen Aufsichtsratsmitglieder, tut dem Unternehmen gut. Das halten wir für einen Schritt in die richtige Richtung“, sagte Liebscher.

VW-Chef kündigt überarbeitete Nachhaltigkeitsstrategie an

Der neue Vorstandschef Oliver Blume kündigte in seiner Rede vor den Aktionären eine Überarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie des Volkswagen-Konzerns an. Ein Antrieb dafür dürften die künftig strengeren EU-Vorgaben im Bereich ESG (Umwelt, Soziales, Gesellschaft) für Aktiengesellschaften sein.

„Der nächste Schritt sind ambitioniertere ESG-Ziele, die wir auf Marken- und Geschäftsbereiche herunterbrechen“, sagte Blume. Am Ende stünden einheitliche ESG-Profile für alle Marken des Konzerns.

Blume, der auf Dauer gleichzeitig Porsche- und VW-Chef bleiben will, hat den Sportwagenhersteller bereits zu einem ESG-Vorzeigeunternehmen gemacht. Porsche hat das Ziel, bis 2030 bilanziell klimaneutral zu werden.

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Wie sein Vorgänger Herbert Diess bekennt sich Blume zur Elektromobilität; den Übergang zum E-Auto will er möglichst noch beschleunigen. „Wir denken im Konzern aber auch an die Bestandsflotte auf den Straßen. An den Schiffs- und Luftverkehr“, sagte er.

„Dort können E-Fuels eine Rolle spielen.“ Diese Entwicklung treibe VW über seine Tochter Porsche voran.

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