Sunday, May 19, 2024

Deutscher Botschafter in Moskau zu Konsultationen zurückgerufen

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Die Bundesregierung ruft den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, zu Konsultationen nach Berlin zurück. Diese Entscheidung gab eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin bekannt. Hintergrund ist demnach der Russland zugeschriebene Cyberangriff unter anderem auf die SPD.

Der Botschafter soll sich demnach für eine Woche in Berlin aufhalten und dann nach Russland zurückkehren. Die Bundesregierung nehme den Vorfall „sehr ernst“, sagte die Sprecherin. Er reihe sich zudem ein „in weitere Ereignisse in den vergangenen Monaten“.

Alexander Graf Lambsdorff in Moskau

Alexander Graf Lambsdorff in Moskau
Quelle: picture alliance/dpa/TASS/Sergei Bobylev

Die Bundesregierung macht die Hacker-Gruppe APT 28 dafür verantwortlich, in der SPD-Parteizentrale seit mindestens März 2022 über einen längeren Zeitraum eine damals nicht bekannte kritische Sicherheitslücke in Microsoft Outlook ausgenutzt haben, um vor allem E-Mail-Konten zu kompromittieren. Die Cyberangriffe richteten sich demnach auch gegen Regierungsstellen und Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Rüstung, Luft- und Raumfahrt und IT sowie gegen Stiftungen und Verbände.

USA half, Router in Büros zu entschärfen

„Wir können diesen Angriff vom letzten Jahr heute eindeutig der Gruppe APT28 zuordnen, die vom russischen Militärgeheimdienst GRU gesteuert wird“, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Freitag. Die Regierung verurteile den Angriff „auf das Schärfste“, betonte Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner. Der Geschäftsträger der russischen Botschaft wurde ins Auswärtige Amt einbestellt. Die USA bezeichneten Russland ebenfalls als Urheber der Cyberattacke.

Der russische Geschäftsträger habe bei einem Treffen die „Anschuldigungen einer Beteiligung staatlicher russischer Strukturen in der fraglichen Angelegenheit“ zurückgewiesen, erklärte die russische Vertretung in Deutschland im Onlinedienst Telegram.

Innenministerin Faeser betonte: „Wir werden uns keinesfalls vom russischen Regime einschüchtern lassen.“ Die Ministerin sagte weiter, dass die deutschen Sicherheitsbehörden „alle Schutzmaßnahmen gegen hybride Bedrohungen hochgefahren“ hätten. „Es gilt, unsere Demokratie auch im Digitalen zu schützen“. Die Angriffe zielten nicht nur auf einzelne Parteien oder bestimmte Politikerinnen und Politiker, „sondern darauf, das Vertrauen in unsere Demokratie zu erschüttern“, ergänzte Faeser.

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Das US-Außenministerium erklärte am Freitag ebenfalls, Russland als Urheber des Hackerangriffs zu sehen. Ein Sprecher teilte ferner mit, dass das US-Justizministerium mit den deutschen Behörden zusammengearbeitet habe, um hunderte kleine Router in Büros und Wohnungen zu entschärfen, die von der Gruppe APT28 für ihre Attacken genutzt worden seien. Das US-Justizministerium habe zudem den GRU daran gehindert, nach dieser Instandsetzung erneut den Zugang zu diesen Geräten zu erlangen.

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