Saturday, May 4, 2024

Skifliegen: Waghalsige Weitenjagd – Kobayashi fliegt auf Geheim-Schanze 291 Meter

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Selbst die besten und erfahrensten Skispringer sind angespannter, aufgeregter und noch mehr voller Vorfreude, wenn sie nicht von der Normal- oder Großschanze um jeden Meter kämpfen, sondern wenn es auf die Monsterbakken geht. Wenn Weiten jenseits der 200-Meter-Marke möglich sind, wenn die Dimensionen in allen Bereichen größer sind. Skifliegen ist die Königsdisziplin, weltweit gibt es nur vier nutzbare Flugschanzen, die abseits des direkten Trainings vor Wettkämpfen niemand nutzen darf.

An diesem Mittwoch nun gelang dem Japaner Ryoyu Kobayashi der Sprung in eine neue Dimension – wenn auch nicht offiziell. Auf einem geheimen, extra dafür erbauten Monsterbakken – und ohne Konkurrenz – stand er einen Flug auf 291 Meter. Das sind 37,5 Meter weiter als der Weltrekord des Österreichers Stefan Kraft. „Dieser Sprung war schon lange ein Traum von mir, ich wollte schon immer weiter springen als alle anderen und möchte die Grenzen immer weiter hinausschieben“, sagte der Olympiasieger.

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Skifliegen

Es ist keine offizielle Skiflugschanze, keine, die vom Weltverband geprüft und abgenommen wurde. Gebaut innerhalb von zwei Monaten, um für Furore zu sorgen, um einen einzelnen Topspringer die Grenzen austesten zu lassen und den weitesten Sprung in der Geschichte des Skifliegens zu fabrizieren. Und Japans dreimaliger Vierschanzentourneesieger Ryoyu Kobayashi lieferte. Dahinter steckt dessen Hauptsponsor Red Bull. Schon einmal hatte dieser eine ähnliche Weitenjagd anvisiert, war jedoch auch an Sicherheitsbedenken gescheitert.

In der Spur: Ryoyu Kobayashi wird gleich beim Absprung eine Höchstgeschwindigkeit von 107 km/h erreichen

In der Spur: Ryoyu Kobayashi wird gleich beim Absprung eine Höchstgeschwindigkeit von 107 km/h erreichen
Quelle: Predrag Vuckovic/Red Bull Content Pool

Errichtet wurde die provisorische Schanze in einem Land, das mit Skispringen nichts zu tun hat – dort, wo die Öffentlichkeit erst einmal wenig davon mitbekam und somit auch die Skisprungwelt nicht: in Island. Wacklige Bilder des isländischen TV-Senders RUV zeigten am Dienstag aus großer Distanz, wie ein Athlet von der auf einem Berg errichteten Riesenanlage weit in den Auslauf fliegt.

Skigebiet extra für die Rekordjagd geschlossen

Geplant war oder ist offenbar sogar ein Flug von bisher nie erreichten 300 Metern, aber auch die am Mittwochabend von Kobayashis Sponsor bestätigte Weite von 291 Meter ist eine neue Dimension: Der aktuelle Weltrekord liegt bei 253,5 Metern, aufgestellt von dem Österreicher Stefan Kraft 2017 in Vikersund (Norwegen).

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Wobei auch dies kein offizieller Weltrekord ist, denn um eine riskante Weitenjagd zu verhindern, erkennt die FIS diese Bestmarken nicht mehr offiziell an. Im allgemeinen Sprachgebrauch aber ist weiterhin die Rede von Weltrekorden, genauer müsste man von der größten jemals erzielten Weite bei einem offiziellen Wettbewerb sprechen. Und diese Bestmarke hält weiter Stefan Kraft.

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Während die Konkurrenz in der Saisonpause ist, flog Kobayashi nun am Dienstag auf 256 Meter, gefolgt von 259 und 282 Meter. Am Mittwoch dann schaffte er jene 291 Meter. Eine offiziell anerkannte Weite ist dies nicht, aber ein beeindruckender Flug allemal. Die Schanze wurde dafür in das natürliche Gelände gebaut, mit Start auf 1115 Metern Höhe, einem Höhenunterschied von 360 Metern und mit einem maximalen Gefälle von 36 Grad. Für die Rekordjagd wurde das Skigebiet Hlidarfjall laut des isländischen Senders vorübergehend geschlossen.

Acht Sekunden dauerte der 291-Meter-Flug von Ryoyu Kobayashi

Acht Sekunden dauerte der 291-Meter-Flug von Ryoyu Kobayashi
Quelle: Joerg Mitter/Limex Images/JOERG MITTER

Die Mission Weitenjagd beim Skifliegen hatte das Unternehmen bereits 2011 ins Auge gefasst und im österreichischen Nationalpark Hohe Tauern eine Riesenschanze gebaut, um einen von Red Bull gesponsorten Athleten dort fliegen zu lassen. Laut skispringen.com hätten das damals Gregor Schlierenzauer oder Thomas Morgenstern sein sollen. Realität wurde das Vorhaben allerdings nie. Wohl auch, weil der Österreichische Skiverband Bedenken hatte und seinen Springern die Freigabe aus Sicherheitsgründen verwehrte, wie damals die „Salzburger Nachrichten“ schrieben. „Wir halten das für zu gefährlich“, so ÖSV-Sprecher Josef Schmid, „unsere Athleten dürfen deshalb nicht starten.“

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