Vier Jahre spielte er für den 1. FC Union Berlin. Er war zwischenzeitlich sogar Kapitän – und erlebte 2019 den Bundesliga-Aufstieg mit. Felix Kroos, der von 2016 bis 2020 bei den Berlinern spielte, genießt bei Union ein hohes Ansehen. Der Bruder von Weltmeister Toni Kroos absolvierte über 100 Spiele für Union, das derzeit auf Platz 14 in der Bundesliga-Tabelle liegt – nur zwei Punkte entfernt vom Relegationsrang.
Trotz der Abstiegsgefahr, die vier Spieltage vor dem Saisonende besteht, glaubt Kroos weiter an den Klassenerhalt seines früheren Vereins. Dennoch übte er nun deutliche Kritik am Auftreten der Mannschaft.
„Das Wichtigste ist natürlich, dass man noch alles in der eigenen Hand hat. Das ist ganz klar. Trotzdem ist die Art und Weise, wie sie spielen, die letzten Wochen und Monate, besorgniserregend“, sagte Kroos in Berlin am Rande der Verleihung der Sepp-Herberger-Awards: „Auch da, wo sie Punkte geholt haben, war das für mich nicht überzeugend.“ Es gebe eine negative Entwicklung über Monate. „Das macht mir schon so ein bisschen Bauschmerzen, muss ich sagen.“
„Bin überzeugt, dass sie es schaffen“, sagt Felix Kroos
Kroos bezog sich auf die jüngsten Spiele, in denen Union ein scheinbar komfortables Polster verspielt hatte. In den kommenden Wochen stehen die direkten Duelle mit den Konkurrenten Borussia Mönchengladbach (28. April), dem VfL Bochum (5. Mai) und dem 1. FC Köln (11. Mai) an.
Kroos setzt nun auf die Kraft des Umfelds. Er wisse, „dass gerade in solchen Momenten, in solchen Phasen, die Kraft im ganzen Verein mit den Fans noch mal gebündelt wird. Da bin ich dann trotzdem überzeugt, dass sie es schaffen werden“, sagte der 33-Jährige: „Trotzdem hoffe ich, dass aus dieser Saison sehr viele Lehren gezogen werden, weil ich glaube, dass sehr viele Fehlentscheidungen getroffen wurden.“
Comeback seines Bruders Toni habe „die Massen begeistert“
Mit Blick auf seinen Bruder, der bei Real Madrid spielt, sagte Felix Kroos, dass das Comeback seines Bruders Toni wesentlich zur EM-Vorfreude in Deutschland beigetragen habe. Es habe den 33-Jährigen beeindruckt, „wie er sehr er auch die Massen begeistert hat, wie er das Fußballland ein bisschen zusammengebracht hat und da auch mit seiner Person einen wesentlichen Beitrag geleistet hat, dass die Vorfreude einfach wieder da ist und der Optimismus.“
Nach fast drei Jahren Pause hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann im Februar den Weltmeister von 2014 in die Nationalmannschaft zurückgeholt. Die Vorfreude auf das Heim-Turnier sei seitdem umso größer, sagte Felix Kroos. „Man hat einfach Bock auf einen geilen Sommer, auf eine gute Stimmung im Land, auf eine Gemeinschaft im Land. Ich glaube, das sollte das größte Ziel sein, dass wir zueinanderfinden auf allen Ebenen, nicht nur sportlich, auch gesellschaftlich.“
