Sunday, May 19, 2024

Kenan Yildiz: Der Torschütze aus Bayern, mit dem der DFB nie Kontakt aufnahm

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In der zweiten Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit war es, als Kenan Yildiz mit einem bemerkenswerten Treffer nicht nur das zwischenzeitliche 2:1 für die Türkei erzielte und damit für großes für Aufsehen sorgte. Er weckte ob seines Auftritts auch Interesse, ist er doch in Regensburg geboren und beim FC Bayern ausgebildet worden. Letzteres auf einer Position, die dem deutschen Fußball seit Jahren Probleme macht – die des Mittelstürmers.

Yildiz zeigte am Samstagabend eine starke Leistung. Nicht wenige Anhänger der deutschen Elf fragten sich vielleicht, ob die Verantwortlichen des DFB den Angreifer, der inzwischen für Juventus Turin spielt, weil er dort, so heißt es, offenbar bessere Chancen in Bezug auf seine Entwicklung sah als beim deutschen Rekordmeister, möglicherweise bei der Akquise übersehen haben?

Julian Nagelsmann, der Bundestrainer, hatte vor dem Duell mit der Türkei gesagt: „Es ist kein Thema, wo man dem Spieler reinreden sollte, das ist meine Überzeugung. Es ist eine sehr persönliche Entscheidung, deren Beweggründe man als Außenstehender gar nicht bewerten kann.“ Eine Aussage, welche die Yildiz-Seite wundert. Nach dem Motto: Sollen sich die Spieler selbst aktiv beim Verband bewerben, wenn sie nichts hören oder keine Einladung für Länderspiel-Maßnahmen erhalten?

Kenan Yildiz

Kenan Yildiz
Quelle: dpa/Federico Gambarini

Der DFB nahm mit Yildiz nie Kontakt auf. Im Gespräch mit BILD sagte Yildiz zu diesem Thema: „Meine Mutter ist Deutsche, mein Vater Türke. Ich habe seit der U17 für die Türkei gespielt, darauf bin ich sehr stolz. Deutschland ist nie auf mich zugekommen, hat mich nie kontaktiert. Deswegen gab es die Option nicht, die Frage hat sich nicht gestellt. Ich bin sehr glücklich, für die Türkei aufzulaufen.“

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Gegen Kroatien hatte er in der Nations League sein erstes Pflichtspiel für die Türkei bestritten. Beim 1:0 stand er vier Minuten auf dem Platz. Am Samstag folgte sein erster Startelf-Einsatz. Da Yildiz unter 21 ist, wäre theoretisch sogar noch ein Verbandswechsel vor einem dritten Spiel möglich. Hier ist die Rechtsprechung jedoch unterschiedlich, sogar eine Sperre droht. So weit wird es bei Yildiz aber nicht kommen lassen. Offenbar besteht kein Interesse, den Verband zu wechseln. In der Türkei ist er seit Samstag ohnehin in aller Munde.

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Vor dem Spiel gegen Deutschland hatte Yilidz der BILD erklärt: „Ich hätte mich mit einer Anfrage auseinandergesetzt, aber es gab keinen Anruf von Seiten des DFB. Aber ich habe nicht viel darüber nachgedacht, nur meinen Weg im Blick gehabt.“ Er sei stolz und dankbar gewesen, als er nominiert wurde, ließ er wissen. „Das Trikot von meinem ersten Spiel soll künftig zuhause eingerahmt an der Wand hängen.“

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Nachdem ein Stürmer verpasst wurde, hat der DFB bei einem anderen deutsch-türkischen Top-Talent noch die Chance, ihn für den DFB zu gewinnen: In Nürnberg spielt Can Uzun (18), der wie Yildiz in Regensburg geboren wurde und beide Staatsbürgerschaften besitzt. Uzun ist schon jetzt einer der Top-Stürmer der zweiten Liga, sein Marktwert bei transfermarkt.de liegt schon bei fünf Millionen Euro. Er wurde für die türkischen U-Teams berufen, hat sich jedoch noch nicht für eine A-Nationalmannschaft entschieden. Anders als bei Yildiz soll der DFB bei Uzun im Hintergrund bereits alles probieren, den Spieler für den Verband zu gewinnen.

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Der frühere Bundesliga-Profi Hamit Altintop, der u.a. für den FC Bayern gespielt hat und der heute Vorstand beim türkischen Verband ist, sagte gegenüber der „Bild“: „Kenan ist sehr bodenständig, fleißig. Wir arbeiten schon seit drei Jahren zusammen, er wird super betreut. Spieler müssen sich aus Überzeugung für einen Verband entscheiden. Wir haben gezeigt, dass wir zu Kenan stehen. Wir respektieren jede Entscheidung. Am Samstag hat Ilkay Gündogan die Binde bei Deutschland getragen – und das ist total in Ordnung.“

Dennoch sollte der DFB beim nächsten Top-Talent aus der Türkei vielleicht lieber einmal zu oft zum Telefon greifen.

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