Das Topspiel geriet zum Debakel, der BVB ging im eigenen Stadion mit 0:4 (0:2) gegen den FC Bayern unter. Der frühe 0:2-Rückstand nach neun Minuten machte die ohnehin schwere Aufgabe gegen den Rekordmeister aus München schon früh nahezu unlösbar.
Doch auch wer zumindest auf eine Reaktion der Westfalen nach der Pause gehofft hatte, wurde bitter enttäuscht. Die BVB-Defensive lud die Bayern immer wieder zu Groß-Chancen ein. Immerhin versuchte das Team von Trainer Edin Terzic aber bis zum Ende alles, was in seiner Macht stand, wie auch der Trainer befand.
Seine Analyse geriet mit fortlaufender Dauer immer mehr zu einer Eloge auf den Konkurrenten. Der Gegner war „einfach in allen Bereichen heute überlegen: wie sie die Eins-gegen-eins-Situationen ausgespielt haben – im Vergleich zu uns. Wie sie den Ball beschützt haben – im Vergleich zu uns. Wie wach sie waren in den zweiten Bällen, wie aggressiv sie waren in den Zweikämpfen. Das ist etwas, das darf dir nicht passieren, wenn du gegen die Bayern etwas holen willst.“
Die Gründe dafür lagen auf der Hand: Die Bayern lieferten ihr bestes Saisonspiel, die Dortmunder präsentierten sich fahrig und mitunter überfordert. „Wir haben zu viele Bälle nach vier, fünf Sekunden wieder abgegeben und mussten dann hinterherlaufen, somit viele Konter verteidigen. Und da haben wir es nicht geschafft, mit dem Tempo und der Ballsicherheit Schritt zu halten“, sagte Terzic: „Es ist brutal enttäuschend. Es hat vorne und hinten nicht gepasst. In allen Bereichen.“
Terzics Blick nach vorn
Ähnliches berichtete Dortmunds Torwart, der mehrfach eine höhere Niederlage verhinderte und immer wieder mitansehen musste, wie die gegnerischen Angriffe auf ihn zurollten. „Ich hatte das Gefühl, dass die Bayern einfach aggressiver in den Zweikämpfen waren“, sagte Gregor Kobel bei „Sky“. „Sie waren gefährlicher. Warum? Schwer zu sagen.“ Die Dortmunder hätten „mehr dagegenhalten müssen“, fügte er an. „Das bessere Team hat gewonnen, ganz klar.“
Nichts war zu spüren von den 17 Partien ohne Niederlage. Die souveränen Siege in Newcastle (Champions League) und gegen Hoffenheim (DFB-Pokal) entpuppten sich im Dortmunder Reifeprozess als folgenlos, wenngleich Terzic diese Beobachtung nur für das 0:4 gegen die Bayern als zulässig erachtet.
„Wir haben heute leider nicht beweisen können, dass wir den nächsten Schritt gegenüber den Bayern gehen können. Aber was wir bewiesen haben: dass wir genau nach solchen Spielen und Rückschlägen immer wieder gut zurückgekommen sind, die richtigen Schlüsse gezogen haben. Und das wird uns auch diesmal wieder gelingen.“ Was zu überprüfen sein wird, am Dienstag, im Rückspiel gegen Newcastle.