Mit Blick auf die Feiertage an Weihnachten und Neujahr, die in diesem Jahr vorwiegend auf Wochenenden fallen, hat die Linkspartei für solche Fälle einen Ausgleich gefordert. „Die Verdichtung von Arbeit nimmt weiter zu“, sagte Parteichefin Janine Wissler am Freitag der Internetseite „t-online“ zur Begründung. Sie verwies auf Beispiele für Ausgleichsregelungen in anderen europäischen Ländern.
„Wir haben inzwischen eine sehr große Anzahl von Menschen, die an chronischer Überlastung, Burn-out und Depressionen leiden“, sagte Wissler. „Deswegen halten wir es für notwendig und richtig, dass man solche Feiertage nachholt.“ Sie bekräftigte damit einen Vorstoß, den ihre Partei bereits mehrfach gemacht hatte.
Die Linken-Chefin wies darauf hin, dass Arbeitnehmer 2022 in Deutschland, wie auch bereits 2021, wesentlich weniger Tage frei hätten als anderswo in Europa. „Andere Länder wie Großbritannien, Belgien oder Luxemburg sind hier viel weiter als Deutschland und gleichen solche Tage aus“, sagte Wissler.
In diesem Jahr fallen der erste Weihnachtstag und Neujahr jeweils auf einen Sonntag. Dieses Jahr fielen insgesamt drei gesetzliche Feiertage auf ein Wochenende, darunter der 1. Mai. Im Jahr 2021 waren es sogar vier.
In anderen Ländern gelten für solche Fälle demnach unterschiedliche Regelungen. Fällt in Großbritannien oder Spanien ein Feiertag auf ein Wochenende, soll er am darauffolgenden Werktag nachgeholt werden. In Luxemburg muss Arbeitnehmern binnen drei Monaten ein freier Tag für einen vom Wochenende geschluckten Feiertag angeboten werden, in Belgien im Laufe des Jahres.
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