Saturday, May 11, 2024

Ukraine-Krieg: +++ Putin will militärische Ziele für 2023 festlegen +++

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In der US-Hauptstadt Washington hat es am Dienstag Spekulationen um einen möglichen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gegeben. Er werde persönlich vor dem US-Kongress sprechen, berichteten unter anderem „CNN“, die Online-Nachrichtenseite „Punchbowl News“ auf Twitter und das Nachrichtenportal „Axios“. Es wäre die erste Auslandsreise des ukrainischen Präsidenten seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar. Eine Bestätigung einer geplanten Reise gab es nicht. Auch aus Kiew gab es dazu keine Angaben.

Obwohl die Details noch nicht feststünden, habe die Polizei des US-Kapitols die Sicherheitsvorkehrungen für einen möglichen Besuch am Mittwoch erhöht, berichtete „Axios“ unter Berufung auf mehrere nicht namentlich genannte Quellen. Ein Reporter des Senders CBS zitierte auf Twitter eine Abgeordnete, welche zwar die Pläne bestätigte. Sie betonte aber, dass noch nicht klar sei, ob es wirklich klappen werde.

Seit Kriegsbeginn am 24. Februar hat Selenskyj sein Land nicht verlassen. Für Auftritte auf der politischen Weltbühne – etwa beim G7-Gipfel im bayerischen Elmau – ließ er sich stets digital aus der Ukraine zuschalten. Ins Kampfgebiet reiste der ukrainische Präsident bereits mehrmals – im Gegensatz zum russischen Präsidenten Wladimir Putin, der bislang kein einziges Mal an der Front gewesen ist.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

22:41 Uhr – Russlands älteste Bürgerrechtsorganisation steht vor Schließung

Das russische Justizministerium hat vor Gericht die Schließung der noch zu Sowjetzeiten gegründeten Bürgerrechtsorganisation Moskauer Helsinki-Gruppe (MHG) beantragt. Zur Begründung verwies das Ministerium darauf, dass die MHG gesetzeswidrig außerhalb der Moskauer Region tätig geworden sei, teilte die Gruppe mit. Die Moskauer Helsinki-Gruppe ist als regional tätige Nichtregierungsorganisation (NGO) registriert. Weil Mitglieder der NGO bei Prozessen in anderen Regionen anwesend waren, soll sie nun aufgelöst werden. Eva Merkatschewa, Mitglied des Menschenrechtsrats des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sprach von einem rein „formalen“ Vorwand für die Schließung.

Die Moskauer Helsinki-Gruppe wurde 1976 kurz nach der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit (KSZE) gegründet, als die sowjetische Delegation die Schlussakte von Helsinki unterzeichnete. Zu Sowjetzeiten wurde die Gruppe allerdings verfolgt. Erst später ließ der behördliche Druck nach.

Die prominente Menschenrechtlerin Ljudmila Alexejewa war bis zu ihrem Tod 2018 Vorsitzende der NGO. In den letzten Jahren ist der Druck auf diese älteste Menschenrechtsorganisation Russland allerdings wie im Fall anderer Bürgerrechtsvereinigungen wieder gestiegen

21:34 Uhr – Selenskyj: Werden alle Teile der Ukraine befreien

Nach seinem Besuch in der Frontstadt Bachmut im Osten der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den Willen zur vollständigen Befreiung aller russisch besetzten Gebiete bekräftigt. „Wir werden alles Mögliche und Unmögliche, Erwartete und Unerwartete tun, damit unsere Helden alles haben, was sie brauchen, um zu gewinnen“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Die Truppen sollten das erreichen, was „alle Ukrainer erwarten“.

Selenskyj listete die zu befreienden Gebiete auf. „Das ist unsere Region Luhansk, das ist unser Süden der Ukraine, das ist unsere Krim“, sagte er. „Die Ukraine wird dem Feind nichts Eigenes überlassen.“ Russland hat die Gebiete völkerrechtswidrig annektiert.

Auf diesem vom Pressebüro des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellten Foto spricht Selensky (r.) in Bachmut zu Soldaten

Auf diesem vom Pressebüro des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellten Foto spricht Selensky (r.) in Bachmut zu Soldaten
Quelle: dpa/Uncredited

Bei seinem Besuch im Osten des Landes habe er auf dem Weg zur „Festung Bachmut“ viele schwer beschädigte und zerstörte Dörfer gesehen, die erst vor Kurzem von ukrainischen Truppen befreit worden seien. „Schauen sie sich Russlands Offensive an, was es übrig lässt, wenn es irgendwo seine Flagge hinpflanzt“, sagte Selenskyj. „Verbrannte Erde, zerstörtes Leben … Schmerzen, Ruinen und Gräber – das ist der sogenannte Russische Friede.

19:54 Uhr – Putin will militärische Ziele für 2023 festlegen

Der russische Präsident Wladimir Putin trifft sich nach Kreml-Angaben am Mittwoch mit hochrangigen Militärvertretern, um knapp neun Monate nach Beginn der Offensive in der Ukraine die Ziele seiner Armee für das kommende Jahr festzulegen. Bei dem Treffen, an dem rund 15.000 Menschen per Videokonferenz teilnehmen, soll Verteidigungsminister Sergej Schoigu demnach „über den Stand der militärischen Spezialoperation“ in der Ukraine und über Waffenlieferungen an die Streitkräfte informieren.

Wenige Tage vor dem Treffen war bekannt geworden, dass Putin in diesem Jahr erstmals seit 2001 auf seine traditionelle Pressekonferenz zum Jahresende verzichtet.

Russland hatte in den vergangenen Monaten erhebliche Rückschläge bei seiner im Februar begonnenen militärischen Großoffensive gegen die Ukraine erlitten. Unter anderem musste die russische Armee sich aus der nordostukrainischen Region Charkiw und aus der Stadt Cherson im Süden des Landes zurückziehen.

In den vergangenen Monaten hatte Moskau rund 300.000 Reservisten mobilisiert. Die Teilmobilmachung war von Fehlern und Übergriffen geprägt, die auch der Kreml einräumte. Tausende russische Männer flohen ins Ausland.

Putin selbst erklärte am Dienstag, die Lage in den vier Regionen im Süden und Osten der Ukraine, deren Annexion Moskau beansprucht, sei „extrem schwierig“.

18:35 Uhr – In der Ukraine gefallener Pole in Warschau beigesetzt

In Warschau ist ein 35-jähriger Pole beigesetzt worden, der bei Kämpfen an der Seite ukrainischer Truppen ums Leben gekommen ist. Polnische Soldaten hielten am Dienstag auf dem Powazki-Friedhof Ehrenwache für Daniel Sztyber. Der Sarg war in die polnische Flagge gehüllt, junge Ukrainer brachten auch ihre Fahne mit. Veteranen des Zweiten Weltkriegs trösteten Eltern, Schwester und Freunde des Toten. Trauernde lobten Sztyber als Freiheitskämpfer und Held zweier Nationen.

Sztybers Vater Miroslaw sagte, sein Sohn sei getötet worden, als er versucht habe, einen Kameraden zu retten. Er habe qualvolle Schmerzen gehabt. Der 35-Jährige habe um das Risiko gewusst, sei es aber eingegangen.

17:45 Uhr – US-Vertreter: Russische Führung gespalten in Frage einer Winteroffensive

Die russische Führung ist nach Einschätzung der USA gespalten in der Frage einer möglichen Winteroffensive im Angriffskrieg gegen die Ukraine. „Ich denke wir sehen widersprüchliche Dinge“, sagte ein US-Regierungsvertreter. In der russischen Führung wollten einige weitere Offensiven gegen die Ukraine führen. „Andere haben echte Fragen über die Fähigkeit Russlands, das tatsächlich zu tun.“

Die Ukraine dagegen zeige trotz des Winterwetters „keine Absicht“, bei der Rückeroberung von Russland besetzter Gebiete nachzulassen, sagte der Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, weiter. „Ich denke, die Russen müssen das einkalkulieren.“ Die USA würden die Ukraine so gut es gehe mit den Mitteln ausrüsten, um „sich effektiv gegen die russische Aggression zu verteidigen“.

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Krieg in der Ukraine

17:02 Uhr – Steinmeier ruft Chinas Präsident Xi zu Einflussnahme auf Putin auf

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping aufgefordert, sich bei Russlands Präsident Wladimir Putin für ein Ende des Ukraine-Krieges einzusetzen. „Der Bundespräsident unterstrich das gemeinsame Interesse Chinas und Europas an einem Ende des Krieges sowie an der Achtung der ukrainischen Souveränität und dem Abzug russischer Truppen, die dafür notwendig sind“, erklärte das Präsidialamt am Dienstag in Berlin nach einem Telefonat Steinmeiers mit Xi.

„In dem Gespräch bekräftigte der Bundespräsident die Entschlossenheit Deutschlands, die Ukraine weiter zu unterstützen“, hob das Präsidialamt weiter hervor. Europa werde vor russischen Drohungen nicht zurückweichen und habe Vorkehrungen gegen die Energiekrise getroffen. Die Wehrhaftigkeit der Ukraine und der Zusammenhalt Europas seien durch die russische Aggression gestärkt worden, betonte demnach Steinmeier in dem Telefonat. Hier habe sich Putin fundamental verkalkuliert.

16:18 Uhr – Mindestens drei Tote bei Explosion an wichtiger russischer Erdgas-Pipeline

In Russland sind bei einer Explosion an einer für den Export nach Europa wichtigen Gas-Pipeline mindestens drei Menschen gestorben. Die Arbeiter seien bei einer „heftigen Entzündung von Gas“ während Arbeiten an der Leitung ums Leben gekommen, erklärte der Präsident der russischen Teilrepublik Tschuwaschien, Oleg Nikolajew, im russischen Fernsehsender Rossia 24. Das Feuer brach auf einem Abschnitt der Urengoi-Pomary-Uschhorod-Pipeline aus, die nordrussische Gasfelder mit der Stadt Uschhorod in der Westukraine verbindet.

Nach Angaben örtlicher Rettungskräfte war das Feuer bei planmäßigen Wartungsarbeiten in der Nähe des rund 600 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Dorfes Jambachtino ausgebrochen

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Quelle: pa/dpa/Sincity21rus

15:58 Uhr – US-Kongress einigt sich auf neuen Haushalt mit Milliardenhilfen für Ukraine

Im US-Kongress haben sich Demokraten und Republikaner auf einen neuen Jahreshaushalt verständigt, der auch rund 45 Milliarden Dollar an neuen Hilfen für die Ukraine vorsieht. Der Gesetzentwurf für das Haushaltsjahr 2023 hat einen Gesamtumfang von 1,7 Billionen Dollar (1,6 Billionen Euro), wie die Haushaltsausschüsse von Senat und Repräsentantenhaus am Dienstag mitteilten. Rund die Hälfte – 858 Milliarden Dollar – sind für die Verteidigung vorgesehen.

Die Ukraine soll mit weiteren 44,9 Milliarden Dollar unterstützt werden. Das umfasst Militärhilfen, wirtschaftliche Unterstützung und humanitäre Hilfe. Der Kongress hatte bereits im Mai ein 40 Milliarden Dollar schweres Hilfspaket für das von Russland angegriffene Land verabschiedet.

15:54 Uhr – London schickt Winterausrüstung für ukrainische Armee

Großbritannien unterstützt die ukrainische Armee im Abwehrkrieg gegen Russland mit Winterausrüstung. „Wir gehen davon aus, dass bis Weihnachten 10.000 weitere Ausrüstungen gegen kaltes Wetter ausgeliefert werden“, sagte Verteidigungsminister Ben Wallace am Dienstag im Parlament in London. Dazu gehörten extrem warme Kleidung, strapazierfähige Schlafsäcke und isolierte Zelte. Bisher habe London bereits 15.000 solcher Ausrüstungen sowie 900 Generatoren zur Stromerzeugung geliefert, sagte Wallace. Insgesamt habe die internationale Gemeinschaft rund 1,23 Millionen Winterausrüstungsartikel in die Ukraine geschickt.

14:34 Uhr – Berliner Senat beschließt Ausbau von Flüchtlingsunterkünften

Der Berliner Senat hat den Aufbau weiterer Flüchtlingsunterkünfte am ehemaligen Flughafen Tegel beschlossen. Derzeit kämen täglich weiterhin 300 Flüchtlinge aus der Ukraine in die Bundeshauptstadt, sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) nach dem Kabinettsbeschluss am Dienstag. Deren Zahl werde voraussichtlich weiter steigen.

Bis Ende November sind nach Senatsangaben 69.138 Flüchtlinge aus der Ukraine über das Ankunftszentrum im ehemaligen Flughafen Tegel in das gesamte Bundesgebiet verteilt worden, davon 31.085 auf Berlin. Auf Freiflächen am Terminal C am ehemaligen Flughafen werden den Angaben zufolge Leichtbauhallen errichtet. Insgesamt sollen dort 3.200 Plätze für Flüchtlinge aus der Ukraine entstehen.

Drei Ukrainerinnen auf dem Weg in eine Flüchtlingsunterkunft (Archivbild)

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Quelle: dpa/Stefan Puchner

14:06 Uhr – Polen verzeichnet Zulauf zu freiwilligen Heimatschutzverbänden

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs verzeichnet Polen großes Interesse am Dienst in seinen freiwilligen Heimatschutzverbänden (WOT). Mittlerweile zähle der Heimatschutz 36.000 Soldatinnen und Soldaten, schrieb Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Dienstag auf Twitter. In früheren Angaben des Verteidigungsministeriums in Warschau war die Zahl der Heimatschützer mit 32.000 angegeben worden.

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Aufrüstung

13:12 Uhr – UN: Mehr als 700 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine

Die Vereinten Nationen haben seit Beginn des Angriffskriegs Russlands vor knapp zehn Monaten mehr als 700 militärische Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine registriert. Dabei seien Personal und Patienten gleichermaßen verletzt und getötet worden, sagte der Beauftragte der Weltgesundheitsorganisation in der Ukraine, Jarno Habicht, am Dienstag in einer Videokonferenz in Genf.

Zudem machten die Engpässe infolge der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur den Krankenhäusern, Kliniken, Praxen und anderen Gesundheitseinrichtungen schwer zu schaffen. Die Einrichtungen könnten oft nicht die Grundversorgung der Bevölkerung aufrechterhalten.

12:43 Uhr – Selenskyj besucht überraschend das umkämpfte Bachmut

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend in die seit Monaten zwischen russischen und ukrainischen Truppen hart umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut gereist. „Er hat die vordersten Positionen besucht, Kämpfer mit Orden und wertvollen Geschenken ausgezeichnet“, teilte Selenskyjs Sprecher Serhij Nykyforow dem Staatssender Freedom zufolge am Dienstag mit. Danach habe der 44-jährige Staatschef die Kleinstadt im Donezker Gebiet wieder verlassen. Selenskyj hatte erst am Vortag Bachmut als den „heißesten Punkt“ entlang der über 1300 Kilometer langen Front bezeichnet.

Die Ukraine erwehrt sich seit knapp zehn Monaten einer russischen Invasion. In der Zeit hat Selenskyj das Land nicht verlassen. Mehrfach reiste der ukrainische Präsident ins Kampfgebiet. Im Gegensatz dazu ist der russische Präsident Wladimir Putin bislang kein einziges Mal an der Front gewesen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky (r.) spricht zu Soldaten am Ort der schwersten Kämpfe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky (r.) spricht zu Soldaten am Ort der schwersten Kämpfe
Quelle: dpa/Uncredited

12:22 Uhr – Ukraine: Winternothilfe für Menschen mit Haustieren ausgeweitet

Angesichts des Wintereinbruchs hat der International Fund for Animal Welfare (IFAW) seine Winternothilfe für Menschen mit Haustieren in der Ukraine ausgeweitet. Viele Menschen wissen nicht, wie sie ihre Haustiere warmhalten und ernähren sollen. Aufgrund anhaltender Angriffe auf die Energieinfrastrukturen komme es regelmäßig zu Unterbrechungen der Strom- und Wasserversorgung. In der umkämpften Region Mykolajiw stelle der IFAW gemeinsam mit dem Roten Kreuz bedürftigen Familien mit Tieren Lebensmittel, Betten, Matratzen und Decken zur Verfügung, zudem würden kostenlose Hausbesuche von Tierärzten organisiert.

11:55 Uhr – Selenskyj besucht Front

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach Angaben seines Büros Truppen an der Front in der Stadt Bachmut besucht. Er habe dort Soldaten ausgezeichnet und Militärvertreter getroffen. Bachmut war in den vergangenen Wochen Schauplatz einiger der schwersten Kämpfe im Osten der Ukraine.

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Kampf um Bachmut

11:20 Uhr – Putin will Verantwortung für Krieg abwälzen

Der russische Präsident Wladimir Putin versucht nach Einschätzung britischer Geheimdienst-Experten, die Verantwortung für die verlustreiche und teilweise misslungene Invasion in die Ukraine sowie die wachsende Unzufriedenheit mit dem Krieg von sich abzuwälzen. Dazu habe ein Besuch beim Hauptquartier der sogenannten militärischen Spezialoperation in der vergangenen Woche gedient, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums. Bei dem von Kameras begleiteten Besuch, in dem auch Generalstabschef Waleri Gerassimow zu sehen war, sei es dem Kreml-Chef wohl auch darum gegangen, Gerüchten über dessen Absetzung entgegenzutreten, so die Briten.

11:12 Uhr – Russland bestraft „Entweihung“ des Sankt-Georgs-Bands

Das russische Parlament hat per Gesetz die Entweihung des orange-schwarzen Sankt-Georgs-Bands unter Strafe gestellt. „Das Georgsband ist eins der Symbole des militärischen Ruhms Russlands“, hieß es in einem Gesetzestext. Wer das Symbol öffentlich schände, werde daher bestraft. Die Höchststrafe liegt demnach bei fünf Jahren Gefängnis. Möglich sind aber auch Geldstrafen bis zu umgerechnet knapp 70.000 Euro.

10:15 Uhr – Putin: Situation in annektierten Regionen „extrem schwierig“

Russlands Präsident Wladimir Putin hat große Probleme in den vier ukrainischen Regionen eingeräumt, die Moskau nach eigenen Angaben annektiert hat. „Die Situation in den Volksrepubliken Donezk und Luhansk sowie in den Regionen Cherson und Saporischschja ist extrem schwierig“, sagte Putin am Dienstag in einem an Mitarbeiter von russischen Geheim- und Sicherheitsdiensten gerichteten Video.

9:20 Uhr – Selenskyj spricht von fast 100.000 toten russischen Soldaten

Die russischen Streitkräfte haben seit Beginn der Invasion der Ukraine nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj schon fast 100.000 Soldaten verloren. „Bisher sind es knapp 99.000 Soldaten, in wenigen Tagen erhöhen sich die Verluste der Besatzer auf 100.000“, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Montagabend. Gemeint sind getötete Soldaten. „Und wofür? Niemand in Moskau hat darauf eine Antwort, und wird sie auch (in Zukunft) nicht haben.“ Am Dienstag ist der 300. Kriegstag. Russland hatte das Nachbarland am 24. Februar angegriffen.

Die Verantwortlichen in Moskau führten Krieg und „verschwenden Menschenleben – das Leben anderer Menschen, nicht das ihrer Angehörigen, nicht ihr eigenes Leben, sondern das Anderer“, sagte Selenskyj. „Und das nur, weil eine Gruppe im Kreml Fehler nicht einzugestehen weiß und schreckliche Angst vor der Realität hat.“ Doch die Realität spreche für sich.

Genaue Angaben zu den Verlusten der russischen und ukrainischen Streitkräfte machen beide Seiten aus Sicherheitsgründen nicht. Westliche Militärs haben jedoch zuletzt die Zahl der getöteten und verwundeten russischen Soldaten auf weit über 100.000 geschätzt. Selenskyjs Berater Mychajlo Podoljak gab vor Kurzem die Zahl der ukrainischen Gefallenen mit 13.000 an.

08:30 Uhr – Die aktuelle Lage in der Ukraine

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Quelle: Infografik WELT

07:52 Uhr – Moskau: Weiter Ölbestellungen über Pipeline aus Berlin und Warschau

Deutschland und Polen haben nach Angaben aus Moskau auch für die Zeit nach dem Jahreswechsel Öl aus Russland bestellt. „Sie haben erklärt, dass sie ab dem 1. Januar kein Öl mehr von Russland nehmen. Aber wir haben Bestellungen von polnischen Verbrauchern bekommen: Gebt uns nächstes Jahr 3 Millionen Tonnen und für Dezember 360.000 Tonnen“, erklärte der Chef des staatlichen Pipelinekonzerns Transneft, Nikolai Tokarjew, im russischen Fernsehen. Auch Deutschland habe schon eine Bestellung für das erste Quartal abgegeben.

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Embargo gegen Russland

Für die Behauptungen Tokarjews gibt es bisher keine Bestätigung aus Berlin und Warschau. Seit Anfang Dezember gilt in der EU wegen des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein Embargo auf russisches Öl, das auf dem Seeweg geliefert wird. Deutschland und Polen haben jedoch erklärt, freiwillig auch auf russisches Pipeline-Öl verzichten zu wollen. Dieses Verbot soll ab dem 1. Januar gelten.

05:15 Uhr – UN-Generalsekretär zieht Konfliktbilanz und äußert Hoffnungen

UN-Generalsekretär António Guterres hat entschiedenen Einsatz für eine Beendigung des Krieges in der Ukraine bis Ende kommenden Jahres gefordert. Entsprechende Gespräche seien derzeit nicht in Aussicht, sagte er bei einer Pressekonferenz zum Jahresende am Montag (Ortszeit) in New York, in deren Rahmen er auch die Lage an weiteren globalen Konfliktherden beleuchtete. Er erwarte, dass der eskalierende russische Angriffskrieg andauern werde, es müsse aber alles getan werden, das möglich sei, um den Krieg bis Ende 2023 zu stoppen. Er hoffe sehr, dass dies geschehen werde.

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Treffen in Minsk

04:03 Uhr – IWF fördert Finanzierung der Ukraine durch Geberländer

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat ein viermonatiges Programm zur Sicherung der wirtschaftlichen Stabilität der Ukraine durch Geberländer genehmigt. „Eine umfangreiche und vorhersehbare finanzielle Unterstützung aus dem Ausland wird für den Erfolg der Strategie der Behörden von entscheidender Bedeutung sein, und Auszahlungen zu Beginn des Jahres 2023 würden dazu beitragen, Spannungen zu bewältigen“, teilte die IWF-Vize-Direktorin Gita Gopinath mit. Das Land benötigt nach Schätzungen des IWF im Jahr 2023 zwischen 40 und 57 Milliarden Dollar an externer Finanzierung.

01:50 Uhr – Selenskyj fordert medizinische Hilfe für Georgiens Ex-Präsident Saakaschwili

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dringt auf eine Behandlung des inhaftierten früheren georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili im Ausland. „Jeder hat wahrscheinlich gesehen, wie es um den Gesundheitszustand von Michail Saakaschwili bestellt ist. Ich appelliere an das georgische Volk und an die georgischen Behörden“, sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache.

Saakaschwili hatte in der vergangenen Woche einen neuen Hungerstreik ausgerufen, da er nicht per Videoschalte an einer Gerichtsverhandlung in Tiflis teilnehmen durfte. Die georgischen Behörden erklären, Saakaschwili simuliere, um seine Freilassung zu erzwingen. Saakaschwili ist seit Monaten nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden.

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Kampf um Bachmut

00:00 Uhr – Großteil der Panzerhaubitzen 2000 nicht einsatzbereit

Ein Großteil der Panzerhaubitzen 2000 im Bestand der Bundeswehr sind einem Medienbericht zufolge aktuell nicht einsatzbereit. Wie „Bild“ unter Berufung auf ein vertrauliches Papier des Bundesverteidigungsministeriums (BMVg) berichtet, kann die Bundeswehr derzeit nur etwa jede dritte der Panzerhaubitzen 2000 einsetzen.

Demnach betrage der Bestand an Panzerhaubitzen 2000 zum 2. Dezember 2022 105 Exemplare. Im Verfügungsbestand des Heeres seien davon aktuell 73, deren Einsatzbereitschaft wiederum „bei rund 50 Prozent“ liege. Das ergebe etwa 36 einsatzbereite Panzerhaubitzen. Zudem hätten sich am 2. Dezember insgesamt 18 Panzerhaubitzen 2000 in der „Werksinstandsetzung bei der Industrie“ befunden. Wie viele der 36 einsatzbereiten Waffensysteme darunter seien, sei unklar

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