Wednesday, November 6, 2024

Andrea Nahles wünscht sich den „Spirit Einwanderungsland“ für Deutschland

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Arbeitsagentur-Chefin Andrea Nahles hat eine neue Willkommenskultur gefordert, um mehr Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen und sie auch in Deutschland zu halten. „Der Spirit Einwanderungsland ist in Deutschland noch nicht da“, sagte sie dem Nachrichtenportal T-Online.

Sie fügte hinzu: „Es kommen ja nicht Fachkräfte zu uns, sondern Menschen. Und deshalb brauchen wir auch die Bereitschaft, sie eben nicht nur als Fachkräfte zu sehen, sondern als Menschen willkommen zu heißen. Sonst wird es nicht gelingen.“

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Risiko für die Wirtschaft

Nahles sieht das eigentliche Problem vor allem bei der hohen Zahl an Auswanderern. Allein im vergangenen Jahr seien rund 1,1 Millionen Menschen nach Deutschland gekommen. „Eigentlich eine tolle Zahl. Da könnten wir richtig stolz drauf sein“, so Nahles. „Dummerweise sind gleichzeitig 750.000 Leute wieder ausgewandert.“ Laut Nahles beklagten sie, dass sie unterhalb ihrer Qualifikation arbeiteten, weil ihre Berufsabschlüsse nicht anerkannt würden. „Außerdem hätten sie gern ihre Familie bei sich, die darf aber nicht kommen.“

Wenn Deutschland die Zahl der Auswanderer reduzieren würden, könnte laut Nahles ein Teil des Fachkräfteproblems gelöst werden. Gleichzeitig kritisierte sie „vielen Hürden“ für Zuwanderer. „Es beginnt schon damit, dass die Menschen in ihrem Heimatland Deutsch lernen müssen. Es gibt aber nicht überall Deutschlehrer. Und dann müssen Interessenten den Kurs selbst bezahlen, das können sich manche schlicht nicht leisten.“

Deutschland konkurriere dabei mit englischsprachigen Ländern. Englisch sei eine Sprache, die viele in der Schule lernten. „Und schließlich dauert es oft Monate, bis man einen Termin beim Konsulat für ein Visum bekommt.“

Nahles‘ Ermahnung kommt vor dem Hintergrund neuer Gesetzesinitiativen. Die Bundesregierung hatte in den vergangenen Tagen zahlreiche Erleichterungen beim Zugang zur deutschen Staatsbürgerschaft verabschiedet und dies unter anderem auch mit dem Fachkräftmangel im Land begründet.

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