Der Dortmunder Bundesligaprofi Giovanni Reyna stand bei der Fußball-WM angeblich kurz vor dem Rauswurf aus der US-Nationalmannschaft. Chefcoach Gregg Berhalter bestätigte, dass er einen Spieler fast nach Hause geschickt habe, den Namen nannte er jedoch nicht. Mehrere US-Medien, darunter ESPN und „The Athletic“, berichteten, dass es sich dabei um den 20 Jahre alten BVB-Spieler gehandelt habe.
„Es ist nicht wirklich wichtig, wer es war“, sagte Berhalter zu den Meldungen, dementierte sie aber auch nicht. Reyna spielte bei der WM nur eine Ergänzungsrolle im US-Team, das im Achtelfinale gegen die Niederlande (1:3) ausgeschieden war. In diesem Spiel wurde Reyna zur Pause eingewechselt, im Gruppenspiel gegen England (0:0) durfte er ab der 83. Minute ran. Es waren seine einzigen beiden Kurzeinsätze bei der WM.
„Wir hatten einen Spieler, der auf und neben dem Platz die Erwartungen eindeutig nicht erfüllt hat. Als Mitarbeiter saßen wir stundenlang zusammen und überlegten, was wir mit diesem Spieler machen würden. Wir waren bereit, ein Flugticket nach Hause zu buchen, so extrem war es“, sagte Berhalter bei einem Leadership-Briefing beim HOW Institute for Society in New York. Die Aussagen wurden später in einem Newsletter auf charterworks.com veröffentlicht.
Eine Entschuldigung an die Mannschaft
Schließlich habe sich Reyna, der offenbar im Training lustlos agiert und damit das Team gegen sich aufgebracht hat, bei der Mannschaft entschuldigen müssen. „Das andere, was wir zu ihm gesagt haben, war, dass er sich bei der Gruppe entschuldigen müsse. Aber er müsse sagen, warum er sich entschuldigt. Es muss tiefer gehen als nur ‚Leute, es tut mir leid‘“, so Berhalter. Die Entschuldigung sei von der Mannschaft akzeptiert worden, nach der Aussprache habe es mit dem Spieler kein Problem mehr gegeben.
Reyna musste nach dem WM-Aus der USA wie die weiteren ausgeschiedenen WM-Fahrer Niklas Süle, Nico Schlotterbeck, Youssoufa Moukoko, Julian Brandt, Karim Adeyemi, Thorgan Hazard und Thomas Meunier zum Training beim BVB auflaufen und auch mit zu einem Mini-Turnier nach Bukarest am vergangenen Wochenende reisen. Dort erzielte Reyna beim Sieg gegen Rapid Bukarest (2:1) ein Tor.