Rudi Völler bewegt offenbar nicht nur die Nationalspieler. Das einmalige Comeback des Publikumslieblings als Teamchef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hat der ARD am Dienstagabend eine Spitzenquote beschert. Die Live-Übertragung des überraschenden 2:1-Sieges der DFB-Auswahl gegen Vize-Weltmeister Frankreich sahen am Dienstagabend 10,302 Millionen Menschen im Ersten. Das ergab nach Angaben der AGF Videoforschung einen Marktanteil von 42,6 Prozent.
Das ist eine ungewöhnlich hohe Reichweite für ein Test-Länderspiel. Die Zuschauerzahlen liegen im Normalfall deutlich niedriger. Nur bei Europa- und Weltmeisterschaften haben die TV-Sender zuletzt bei Länderspielen deutscher Mannschaften Reichweiten im zweistelligen Millionenbereich verzeichnet.
Zum Vergleich: Bei der deutlichen 1:4-Niederlage des deutschen Teams am Samstag gegen Japan hatten 5,85 Millionen Menschen bei RTL zugeschaut (Marktanteil 27,6 Prozent). Am Dienstag gab es mit 6,438 Millionen sogar schon mehr Zuschauer bei der Moderation von Alexander Bommes mit dem TV-Experten Bastian Schweinsteiger.
Müllers Erfolgsrezept
Und auch insgesamt sind die Zahlen herausragend gut. Hinter einem „Tatort“ aus Münster und einem WM-Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Frauen, lockte der Test gegen Frankreich in diesem Jahr die drittmeisten Menschen vor den Fernseher.
Für Matchwinner Thomas Müller, der früh im Spiel die 1:0-Führung erzielt hatte, ist klar, wie das zuletzt immer stärker schwindende Interesse auch langfristig und ohne den möglichen Völler-Faktor wiederhergestellt werden kann: „Du musst Spiele gewinnen. Mit Erfolg begeisterst du die Menschen“, sagte der Torschütze mit klarer Stimme. „Jeder da draußen, der Fan von uns ist, will, dass wir Spiele gewinnen. Das müssen wir schaffen. Und wenn wir es nicht schaffen, da können wir 14 Autogrammstunden und einen Tag der offenen Tür haben – da ist dann nichts los.“