Wednesday, September 27, 2023

Nord-Stream-Pipelines: CIA erfuhrt laut „Washington Post“ vor Explosion von ukrainischen Plänen

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Nach den Explosionen an den Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee führen einem US-Medienbericht zufolge weitere Spuren in die Ukraine. Die „Washington Post“ berichtete am Dienstag, der US-Auslandsgeheimdienst CIA habe bereits im Juni 2022 und damit drei Monate vor den Detonationen von einem ukrainischen Plan für einen solchen Anschlag erfahren.

Demnach wurde die CIA von einem europäischen Geheimdienst darüber informiert, dass ein Team von sechs Angehörigen einer ukrainischen Eliteeinheit die Erdgas-Pipelines bei einem verdeckten Taucheinsatz sprengen wollten. Der „Washington Post“ zufolge unterstand das Team direkt der ukrainischen Armeeführung.

Die renommierte Zeitung beruft sich auf Geheimdokumente, die mutmaßlich durch den US-Nationalgardisten Jack Teixeira auf der Chat-Plattform Discord geteilt wurden. Teixeira war Mitte April festgenommen worden, nachdem das Durchsickern geheimer Regierungsdokumente international für Schlagzeilen gesorgt hatte.

WELT-Recherchen zum Nord-Stream-Anschlag
Das vom dänischen Verteidigungskommando zur Verfügung gestellte Foto zeigt das Nord-Stream-2-Gasleck im September 2022. Es gibt weitere Entwicklungen in dem Fall.

Nord-Stream-Sprengungen

Investigativreporter Seymour Hersh glaubt, das Rätsel um den Nord-Stream-Anschlag gelöst zu haben

Pipeline-Anschlag

Der Öltanker Minerva Julie, aufgenommen 2008 in Rotterdam

Nord-Stream-Anschlag

Über Tage trat das Gas aus dem Leck, hier fotografiert am 27.9 von einem dänischen F-16-Kampfjet. Die Kurven zeigen die Zahl der Schiffe, die nahe der Anschlagsstelle fuhren

Pipeline-Anschlag

Die unter der Ostsee verlaufenden Leitungen Nord Stream 1 und Nord Stream 2 für den Transport von russischem Erdgas nach Deutschland waren Ende September 2022 durch Explosionen zerstört worden. In den vergangenen Monaten haben sich die Hinweise verdichtet, dass die Ukraine hinter den Detonationen stehen könnte, unter anderem durch die Ermittlungen deutscher Behörden.

Die „Washington Post“ berichtet jetzt, die US-Regierung habe im Juni 2022 durch einen „engen Verbündeten“ in Europa von dem mutmaßlichen ukrainischen Plan erfahren. Demnach stammten die Angaben von einem Informanten in der Ukraine. Die USA teilten die Informationen dann mit Deutschland und anderen Europäern, schreibt die „Washington Post“ unter Berufung auf informierte Kreise. Der Plan soll demnach sehr detailliert gewesen sein – und große Ähnlichkeiten mit dem tatsächlichen Anschlag vom September haben.

So sollten dem Plan zufolge sechs Beteiligte mit einem unter falscher Identität gemieteten Boot zu den Pipelines fahren und dann zu den Leitungen tauchen, um Sprengsätze anzubringen. Zuletzt hatte es Hinweise darauf gegeben, dass eine pro-ukrainische Gruppierung ein Boot von einer Firma in Polen angemietet hatte, um die Sprengsätze an den Pipelines anzubringen. Deutsche Ermittler sind Medienberichten zufolge zu dem Schluss gekommen, dass sechs Angreifer im September genau so vorgingen.

Die Beteiligten sollen der „Washington Post“ zufolge direkt an den ukrainischen Armeechef Walerij Saluschnyj berichtet haben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sei bewusst nicht über die Pläne informiert worden, um dann glaubhaft eine ukrainische Verantwortung zurückweisen zu können. Die Ukraine, die CIA und das Weiße Haus lehnten einen Kommentar gegenüber der „Washington Post“ ab.

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