Leon Draisaitl gab auf und brach seinen Sprint ab. Zu aussichtslos war es, seinen Gegenspieler noch zu erreichen. William Karlsson von den Las Vegas Golden Knights schob den Puck zum 5:2 ins verwaiste Tor und besiegelte damit das Play-off-Aus der Edmonton Oilers. Der Traum Draisaitls vom ersten Stanley-Cup-Gewinn nach dem 2:4 in der Serie gegen Las Vegas platzte. Deutschlands bester Eishockeyspieler muss weiter auf die KrĂśnung warten.
Wie schon in der vergangenen Saison scheiterten die Oilers in der zweiten Runde der Play-off-Runde. Gegen das mit Routiniers gespickte Team aus Las Vegas fand Edmonton kein Mittel. Draisaitl schloss die Play-offs mit einer starken persĂśnlichen Bilanz ab. In zwĂślf Spielen erzielte er 13 Tore und gab fĂźnf Vorlagen. Es reichte trotzdem nicht zum groĂen Coup. Auch, weil der 27-Jährige und Connor McDavid â der Kapitän der Oilers â in der Defensive zu schwach agierten.
Draisaitl beendete die K.o.-Runde mit einer Plus-Minus-Bilanz von minus eins. Das heiĂt, er stand bei mehr Gegentoren als bei eigenen Treffern auf dem Eis. Auch McDavid steht in dieser wichtigen Statistik bei -1. âDas tut weh. Es ist schwer, gerade Worte zu findenâ, sagte Draisaitl. âWenn du in eine Saison gehst, um sie zu gewinnen und dann schaffst du es nicht, dann fĂźhlt sich das an wie ein Versagen und wie ein verlorenes Jahr.â Jeder mĂźsse nun âalles tunâ, um dieses GefĂźhl nicht noch einmal erleben zu mĂźssen. Seine eigene Leistung sah er kritisch: âIch war heute nicht gut.â
âLeon Draisaitl wĂźrde sich auch fĂźr ein Spiel lohnenâ
Das unerwartet frßhe Play-off-Aus der Oilers beflßgelt die Fantasie der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, die gerade in Finnland bei der Weltmeisterschaft um die Qualifikation fßr das Viertelfinale kämpft. Das Team von Harold Kreis verlor die ersten beiden Spiele gegen die Favoriten Schweden und Finnland knapp und muss am Montag (15.20 Uhr, Sport1) gegen die USA antreten. Es ist nicht komplett ausgeschlossen, dass Draisaitl nach Finnland nachreist, um die Nationalmannschaft zu unterstßtzen. Sollte er sich dafßr entscheiden, wäre er aber nicht vor Freitag beim Team.
Auf dieses Szenario angesprochen, betonte Sportdirektor Christian KĂźnast nach dem 3:4 gegen Finnland: âDas wĂźrde sich immer lohnen. Ein Leon Draisaitl wĂźrde sich auch fĂźr ein Spiel lohnen.â