Saturday, December 2, 2023

EU-Energieminister einigen sich auf Gaspreisdeckel

- Advertisement -
- Advertisement -

In der Europäischen Union sollen die Großhandelspreise für Gas künftig unter bestimmten Umständen gedeckelt werden. Die Energieminister der EU-Staaten einigten sich am Montag auf die Möglichkeit eines solchen drastischen Markteingriffs, wie eine Sprecherin des EU-Ministerrats mitteilte.

Danach kann der Deckel ab einem Preis von 180 Euro pro Megawattstunde am Handelsplatz TTF ausgelöst werden, wie es in dem von den EU-Energieministern gefassten Beschluss heißt. Der Mechanismus kann ab dem 15. Februar aktiviert werden.

Zuletzt lag der Gaspreis am TTF am Montag um 110 Euro pro Megawattstunde. Im August erreichte der Preis am TTF einen Höchststand von über 340 Euro pro Megawattstunde. Das Vorhaben betrifft grundsätzlich Großkunden, die am TTF handeln – nicht Endverbraucher, wie etwa bei der Gaspreisbremse der Bundesregierung. Verbraucherpreise werden indirekt durch die Preise im Großhandel beeinflusst.

Lesen Sie mehr zum Thema Gaspreise
„Ich stehe bibbernd und eingeseift in der Duschkabine und warte auf warmes Wasser“, beschreibt WELT-Autor Felix Eick einen besonders kalten Moment dieser Woche

Kein Heizen, Kochen und Warmwasser

Wirtschaftsminister Habeck wird zum Minister für Staatswirtschaft, meint WELT-Chefökonomin Dorothea Siems

Immer mehr Staat

Auch im Dezember tut sich in Sachen Energie-Entlastung einiges

Gesetze, Fristen, Neuerungen

Die Mehrheit der 27 EU-Länder hatte zuvor mit Nachdruck für einen gemeinsamen Gaspreisdeckel geworben. Dazu gehören Länder wie Italien und Spanien, aber auch Frankreich und Belgien, wo es Proteste gegen die massiv gestiegenen Preise gab. Eine solche Obergrenze für die Großhandelspreise für Gas soll eine von mehreren Maßnahmen der EU sein, um die hohen Energiepreise für zu senken.

Der Kreml bezeichnete die Obergrenze derweil als „inakzeptabel“. Es handele sich um eine „Verletzung des Prozesses der Preisbildung auf dem Markt“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. „Jede Bezugnahme auf eine ‚Deckelung‘ (der Preise) ist inakzeptabel“, betonte er.

„Ein Ergebnis, das nicht wünschenswert ist“

Die Befürchtung Deutschlands sowie der Niederlande und Österreichs blieb bis zuletzt, dass bei einem Deckel Flüssigerdgas nicht mehr nach Europa kommen könnte. Sie hatten argumentiert, dass dann die Versorgungssicherheit gefährdet wäre, weil Lieferanten ihr Gas etwa an asiatischen Märkten verkaufen könnten, wo sie höhere Preise erzielen könnten.

Der „Eingriff in den Markt“ sei „mit Bedacht“ vorzunehmen, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor dem Treffen mit seinen Amtskollegen in Brüssel. „Wenn es so kommt, werden wir damit leben müssen“, so Habeck weiter. „Das wäre natürlich ein Ergebnis, das nicht wünschenswert ist.“ Er strebe an, sich gemeinsam zu einigen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich beim EU-Gipfel in der vergangenen Woche zuversichtlich geäußert, dass die Energieminister ein „sehr gutes Ergebnis“ erzielen könnten. Zugleich müsse die Preisobergrenze für den Großhandel so hoch sein, dass sie möglichst „niemals relevant“ werde, betonte er.

Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

„Kick-off Politik“ ist der tägliche Nachrichtenpodcast von WELT. Das wichtigste Thema analysiert von WELT-Redakteuren und die Termine des Tages. Abonnieren Sie den Podcast unter anderem bei Spotify, Apple Podcasts, Amazon Music oder direkt per RSS-Feed.

Weiterlesen…….

- Advertisement -
Latest news

Neue Soldaten für Putins Krieg: „Die treibende Kraft für viele Russen ist Geld“ – Video

Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine weitere Vergrößerung seiner Armee angeordnet. Dabei setzt er auf Freiwillige. „Das Echo auf die Mobilmachung im...
- Advertisement -

Krieg in Nahost: „Hamas ist nicht nur eine Terrororganisation, es ist eine Ideologie“ – Video

Israel setzt sein schweres Bombardement im Gazastreifen fort, besonders im südlichen Teil, wohin die meisten Zivilisten geflohen sind. „Über meinem Haus flogen dutzende...

Ex-US-Präsident: Weitere Pleite für Trump vor Gericht – Video

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump muss sich Zivilklagen im Zusammenhang mit dem Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol am 6. Januar 2021 stellen....

WELT-Doku: In der Gewalt der Hamas – Das Geiseldrama von Gaza – Video

Über Wochen durfte das Team um WELT-TV-Chefreporter Steffen Schwarzkopf die Familie Roman aus nächster Nähe begleiten, erhielt Einblicke in die Ängste, die die...
Related news

Neue Soldaten für Putins Krieg: „Die treibende Kraft für viele Russen ist Geld“ – Video

Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine weitere Vergrößerung seiner Armee angeordnet. Dabei setzt er auf Freiwillige. „Das Echo auf die Mobilmachung im...

Krieg in Nahost: „Hamas ist nicht nur eine Terrororganisation, es ist eine Ideologie“ – Video

Israel setzt sein schweres Bombardement im Gazastreifen fort, besonders im südlichen Teil, wohin die meisten Zivilisten geflohen sind. „Über meinem Haus flogen dutzende...

Ex-US-Präsident: Weitere Pleite für Trump vor Gericht – Video

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump muss sich Zivilklagen im Zusammenhang mit dem Sturm seiner Anhänger auf das Kapitol am 6. Januar 2021 stellen....

WELT-Doku: In der Gewalt der Hamas – Das Geiseldrama von Gaza – Video

Über Wochen durfte das Team um WELT-TV-Chefreporter Steffen Schwarzkopf die Familie Roman aus nächster Nähe begleiten, erhielt Einblicke in die Ängste, die die...
- Advertisement -