Russlands Präsident Wladimir Putin wird am Montag zu seinem ersten Besuch in Minsk seit Jahren erwartet. Putin werde sich zu einem Arbeitsbesuch mit seinem Kollegen Alexander Lukaschenko in Minsk treffen, teilten der Kreml und der Pressedienst des belarussischen Präsidenten mit. Die Staatschefs wollen nach Angaben des Kreml über die „strategische Partnerschaft“ ihrer Länder beraten.
Parallel zum Besuch von Präsident Wladimir Putin in Minsk halten russische Truppen im Nachbarland Belarus ein Manöver ab. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht zum Montag mit, wie die Agentur Interfax meldete. Geübt werde auf Bataillonsebene. Wann und wo genau die Übungen abgehalten werden sollen, wurde nicht mitgeteilt.
Belarus hatte im Oktober die Aufstellung eines gemeinsamen Militärverbundes mit Russland bekannt gegeben. Ihr sollen nach früheren Angaben der belarussischen Seite bis zu 9000 russische Soldaten angehören.
Aktuelle Entwicklungen im Liveticker:
12:30 Uhr – Russischer Weihnachtsmann fährt nicht an die Front
Der russische Weihnachtsmann Väterchen Frost wird bei seiner Bahnfahrt quer durch ganz Russland laut Fahrplan die grenznahen Regionen zur Ukraine meiden. Mehr als 70 Stationen von Wladiwostok im Fernen Osten bis nach St. Petersburg sind in einer Mitteilung der russischen Eisenbahn RZD für den Touristenzug von Väterchen Frost aufgelistet. Die an der Grenze zur Ukraine liegenden Gebiete Krasnodar, Rostow-am-Don, Belgorod, Kursk und Brjansk sowie die annektierten Gebiete Krim, Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson stehen nicht auf dem Fahrplan.
Der Zug von Väterchen Frost ist ein touristisches Projekt, das die russische Bahn zusammen mit dem nordrussischen Gebiet Wologda im vergangenen Jahr begonnen hat. Laut der russischen Weihnachtsmann-Legende hat Väterchen Frost seine Residenz nämlich nicht am Nordpol, sondern nahe der nordrussischen Kleinstadt Weliki Ustjug im Gebiet Wologda. In diesem Jahr ging der Zug demnach schon Ende Oktober auf die Reise, um die Stationen bis Mitte Januar 2023 abfahren zu können. Das Projekt soll einen gesamtrussischen Charakter haben. Die Aussparung der westrussischen Gebiete ist daher auffällig.
11:05 Uhr – Ukraine: Russland hat noch Reserven für vier massive Raketenangriffe
Die ukrainische Führung geht davon aus, dass die russischen Bestände an Raketen nur noch für wenige massive Angriffe reichen. „Wenn man Großangriffe zählt, dann bleiben ihnen maximal zwei bis drei, vielleicht können sie (Raketen für) vier zusammenkratzen“, sagte der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, in der „Ukrajinska Prawda“. Dann hätte Russland jedoch keine Reserven mehr.
Danilow war dabei bereits vor knapp einem Monat von russischen Kapazitäten für maximal drei bis vier massive Raketenattacken auf die Ukraine ausgegangen. Seitdem hat Moskau bereits drei Großangriffe mit jeweils mindestens 70 Raketen durchgeführt. Laut ukrainischen Schätzungen kann Moskau trotz westlicher Sanktionen monatlich rund 70 Raketen und Marschflugkörper produzieren.
10:24 Uhr – Erhebliche Schäden nach Drohnenangriffen in Kiew
Die neuen russischen Drohnenangriffe haben nach ukrainischen Angaben erhebliche Schäden in der Region Kiew verursacht. Drei Gebiete in der Region, die die Hauptstadt Kiew umgibt, seien ohne Stromversorgung, sagte Gouverneur Olexiy Kuleba. Nach ukrainischen Angaben hat Russland die Ukraine mit 35 „Kamikaze“-Drohnen iranischer Fertigung angegriffen. Dabei sei wichtige Infrastruktur in und um Kiew getroffen worden.
10:13 Uhr – Grieche als mutmaßlicher russischer Spion in Wien enttarnt
Österreichische Ermittler haben nach eigenen Angaben einen 39-jährigen Griechen als mutmaßlichen Spion des russischen Militärgeheimdienstes GRU enttarnt. Der Mann russischer Abstammung stehe im Verdacht, Informationen zu politischen und gesellschaftlichen Diskursen in Österreich im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geliefert zu haben, teilte das Innenministerium in Wien am Montag mit. Die Ermittlungen der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst wurden im Auftrag der Staatsanwaltschaft Wien und in enger internationaler Zusammenarbeit geführt.
08:04 Uhr – Caritas: Ukraine-Krieg löst große Spendenwelle aus
Der Ukrainekrieg hat bei der katholischen Hilfsorganisation Caritas International ein beispielloses Spendenaufkommen für eine einzelne Krise ausgelöst. Für die Nothilfe in dem Land seien bisher rund 71 Millionen Euro zusammengekommen, berichtete das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbands in Freiburg der Deutschen Presse-Agentur. Das sei mehr als für die Hilfe nach der Tsunamikatastrophe in Südasien 2004 gespendet wurde.
07:00 Uhr – Krisengespräch nach Pannenserie beim Schützenpanzer Puma
Nach einer Pannenserie beim Schützenpanzer Puma sollen Vertreter der Bundeswehr und der Rüstungsindustrie an diesem Montag über das weitere Vorgehen beraten. An dem Gespräch soll auch Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) teilnehmen.
Der Schützenpanzer Puma war bei Übungen der Bundeswehr für die Beteiligung an der Nato-Eingreiftruppe VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) im nächsten Jahr komplett ausgefallen. Bei einem Training mit 18 Gefechtsfahrzeugen sei die Einsatzbereitschaft binnen einiger Tage auf null gesunken, berichtete der „Spiegel“ am Samstag. Vor allem die Elektronik der Hightech-Panzer ist dem Bericht zufolge anfällig.
06:00 Uhr – Russland greift Kiew mit Drohnen an
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am frühen Montagmorgen mit Drohnen angegriffen worden. Lokale Behörden sprachen von einer der größten Attacken auf Kiew seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen das Land. Dabei seien erneut Objekte der kritischen Infrastruktur beschädigt worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit.
Energietechniker bemühten sich, die Versorgung mit Strom und Heizung zu stabilisieren. In einigen Stadtteilen wurde der Strom notfallmäßig abgeschaltet.
Die Kiewer Stadtverwaltung teilte auf ihrem Telegram-Kanal mit, mehr als 20 russische Drohnen aus iranischer Fertigung seien im Luftraum über der Stadt entdeckt worden. Mindestens 15 seien abgeschossen worden.
Um 01.56 Uhr gab die Zivilverwaltung der Hauptstadt bereits einen ersten Luftalarm aus, der etwas länger als drei Stunden andauerte. Ein zweiter Alarm um 05.24 Uhr wurde nach einer halben Stunde wieder aufgehoben. Die russischen Streitkräfte verwendeten laut der ukrainischen Militärverwaltung Schahed-Drohnen iranischer Bauart.
01:59 Uhr –Großbritannien will Ukraine hunderttausende Schuss Artilleriemunition liefern
Großbritannien will der Ukraine weitere hunderttausende Schuss Artilleriemunition liefern. Der britische Premierminister Rishi Sunak werde das neue Artillerie-Paket bei einem Treffen der multinationalen Truppe Joint Expeditionary Force (JEF) in Lettland am Montag vorstellen, teilte Downing Street mit.
Der 250 Millionen Pfund (287 Millionen Euro) schwere Vertrag werde „eine konstante Lieferung wichtiger Artilleriemunition an die Ukraine während des gesamten Jahres 2023 sicherstellen“, hieß es. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine habe Großbritannien bereits mehr als 100.000 Schuss Munition und weitere Militärausrüstung geliefert, darunter mehrere Mehrfachraketensysteme und 125 Flakgeschütze.
Sunak trifft am Montag im lettischen Riga die Staats- und Regierungschefs der JEF-Mitgliedstaaten Dänemark, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Niederlande, Norwegen und Schweden, um über den Ukraine-Krieg zu beraten.
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