Wenige Tage ist es her, da holte Steffen Baumgart erstmals aus. Ziel seiner Worte waren die deutschen Fußball-Fans. „Ich habe noch nie erlebt“, sagte der Trainer des 1. FC Köln da unter anderem, „dass ein Land so wenig hinter seiner Nationalmannschaft steht, wie es bei uns der Fall ist. Das ist sehr traurig und macht mich nachdenklich.“
Nun hat Baumgart nachgelegt. Dieses Mal aber stört er sich am Umgang mit Bundestrainer Hansi Flick. „Wenn mir einer erzählen will, dass Hansi Flick ein schlechter Trainer ist, dann wird mir übel“, sagte Coach des Bundesligisten dem „Kicker“: „Da machen Leute, die keinen interessieren, Meinung. Das regt mich auf.“
„Das halte ich für eine Frechheit“
Nach dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar nach der Gruppenphase war DFB-Direktor Oliver Bierhoff zurückgetreten, Flick war im Amt verblieben.
Inhaltliche Kritik über Trainer-Entscheidungen seien legitim, ergänzte Baumgart. „Aber die Qualität des Menschen infrage zu stellen, das halte ich für eine Frechheit. Und dann von Pappnasen, die in irgendwelchen Sendungen sitzen und uns den Fußball erklären. Die sind aber gar nicht tätig im Fußball. Nicht im Trainingsprozess, nicht in der Organisation.“ Mit sachlicher Kritik müsse hingegen „jeder Trainer leben“, sagte Baumgart.
Der 50-Jährige war im Sommer 2021 nach Köln gekommen und hatte den FC mit dem Erreichen des siebten Tabellenplatzes in die Play-offs für die Europa Conference League geführt.