Mit etwa 71 Prozent heizt ein Großteil der Privathaushalte in Deutschland nach wie vor mit fossilen Energieträgern. Am weitesten verbreitet sind Gasheizungen, wie das Statistische Bundesamt am Montag anhand vorläufiger Daten des vorab ausgewerteten Mikrozensus mitteilte. Die Hälfte (51 Prozent) der Haushalte gab an, damit zu heizen. Ein Fünftel (20 Prozent) lebte in Wohnungen mit Ölheizungen, weniger als 0,5 Prozent heizten mit Kohle. Lediglich 3 Prozent der Haushalte nutzten erneuerbare Energien wie Biomasse, Solarenergie oder Erdwärme zum Heizen. Der Rest verwendete nach eigenen Angaben Fernwärme (18 Prozent), Strom (4 Prozent) sowie Holz oder Holzpellets (rund 4 Prozent).
Ein weiteres Ergebnis zur Wohnsituation: Menschen in Großstädten müssen im Schnitt weiter deutlich mehr Miete zahlen als in mittelgroßen Kommunen oder auf dem Land. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres wurde demnach in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern durchschnittlich eine Nettomiete von 8,30 Euro pro Quadratmeter fällig. Das waren 30 Prozent mehr als in Kleinstädten und ländlichen Gemeinden mit etwa 6,40 Euro. In mittelgroßen Städten mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern kamen Privathaushalte nach eigenen Angaben im Schnitt auf 6,90 Euro pro Quadratmeter.
Die Gasspeicher in Deutschland sind trotz der Minustemperaturen in diesem Monat aktuell noch zu rund 88 Prozent gefüllt. „Das ist immer noch eine gute Vorsorge, die Deutschland getroffen hat“, sagte am Montag der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, im Bayerischen Rundfunk. Er rief die Verbraucherinnen und Verbraucher dennoch auf, „achtsam“ zu heizen. Über den gesamten Winter müssten 20 Prozent Gas eingespart werden.
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