Saturday, April 20, 2024

Frankreichs Comeback: Eine Taktik-Korrektur mit Mbappé löste den Final-Wahnsinn aus

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Drei Tore hatte er geschossen. Seit dem Engländer Geoff Hurst im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 war keinem Spieler mehr ein Dreierpack im Endspiel gelungen: Kylian Mbappé schrieb Geschichte. Am Ende reichte es für den Superstar von Paris Saint-Germain zwar nur zum Torschützenkönig der WM in Katar und nicht zum zweiten großen Triumph nach 2018. Doch dass die Franzosen in diesem denkwürdigen Finale überhaupt länger als 90 Minuten auf dem Platz gestanden hatten, war allein ihm und Trainer Didier Deschamps zu danken.

Seine ersten beiden Tore (80., 82.) egalisierten die 2:0-Führung Argentiniens und retteten den Franzosen den Gang in die Verlängerung. Das dritte Tor, ein Strafstoß zum 3:3 (118.), brachte sie ins Elfmeterschießen, wo der 23-Jährige mit dem ersten Schuss Verantwortung übernahm und erneut traf. Viermal ins Tor getroffen und trotzdem nicht Weltmeister – so etwas gab es noch nie.

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Umhang umgehangen

Eine knappe Stunde zuvor hatte ein derartiges Drama kaum jemand für möglich gehalten. Frankreich hatte einen kapitalen Fehlstart in das WM-Finale hingelegt, wirkte paralysiert und platt. Bereits nach 36 Minuten lag die Mannschaft verdient mit 0:2 zurück. Und die Statistik spuckte katastrophale Werte aus.

Böses Erwachen: Didier Deschamps (rechts) im Endspiel von Katar

Böses Erwachen: Didier Deschamps (rechts) im Endspiel von Katar
Quelle: AFP/PAUL ELLIS

Den sechs Torschüssen der Argentinier hatten die Franzosen keine einzigen entgegensetzen können. Die Defensive bekam die durch Angel Di Maria veränderte Offensive des Gegners nicht zu fassen, und der eigenen Offensive gingen Inspiration und Gefahr ab. Argentinien dominierte in allen teilen des Platzes, hatte zum Zeitpunkt des zweiten Tores 61 Prozent der Spielanteile. Auch weil die Franzosen zu unsauber und fahrig agierten, wie die Passquote von 77 Prozent dokumentierte.

Historischer Tiefpunkt zur Pause

Frankreichs Nationaltrainer konnte es nicht mehr mitansehen, verzog am Rand mehrfach die Miene und reagierte bereits vor der Pause. In der 41. Minute holte er Außenstürmer Ousmane Dembélé, der den Elfmeter zum 0:1 verschuldet hatte, und seinen Angreifer Olivier Giroud vom Feld. Mit Marcus Thuram von Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurts Randal Kolo Muani erhoffte er sich ein Zeichen.

Raus ohne Applaus: Didier Deschamps nahm Olivier Giroud noch vor der Pause aus dem Spiel

Raus ohne Applaus: Didier Deschamps nahm Olivier Giroud noch vor der Pause aus dem Spiel
Quelle: REUTERS

Auch das Duo konnte den historischen Negativwert aber nicht mehr verhindern. Seit Erhebung detaillierter Spieldaten bei der Weltmeisterschaft 1998 hatte eine französische Nationalmannschaft noch nie eine Halbzeit ohne Torschuss beendet. Nun also ausgerechnet im WM-Endspiel die Premiere.

Nach seinem Doppelwechsel legte Deschamps dann in der Pause verbal am Mikrofon des französischen Fernsehens nach. Die Vermutung, dass der kraftlose Auftritt womöglich mit dem im Vorfeld des Endspiels in der Mannschaft verbreiteten Virus zusammenhängen könne, bestätigte er nicht. „Die Argentinier spielen hier ein Finale. Wir nicht. Das reicht so nicht“, sagte er deutlich unzufrieden, und man konnte erahnen, dass die Aussage mit anderen Worten und erhöhter Lautstärke auch seine Spieler in der Kabine zu hören bekommen hatten.

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Kritik am WM-Gastgeber

Nach Wiederanpfiff stimmte zumindest die Einstellung. Nach etwas mehr als einer Stunde verströmte der französische Angriff dann auch erstmals Gefahr. In der 68. Minute köpfte Kolo Muani knapp neben das Tor.

„Er wird kommender Weltfußballer“

Aus französischer Sicht war es die achte Minute nach dem Neustart und die Erkenntnis, dass jetzt Formation und Form stimmten. Deschamps hatte Mbappé nach der Auswechslung von Mittelstürmer Giroud zunächst ins Zentrum beordert, seinen Fehler aber nach einer Stunde korrigiert und den Superstar wieder auf seine Lieblingsposition auf Linksaußen gezogen.

Von dort verlieh er dem Spiel fortan Tempo und Gefahr und sorgte mit seinen Treffern dafür, dass der insgesamt dritte WM-Titel der Franzosen bis ins Elfmeterschießen hinein möglich blieb.

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Gesundes Altern

„Das Spiel heute war sensationell“, sagte ARD-Experte Bastian Schweinsteiger in seiner Einzelkritik über Mbappé: „Wie er in den Momenten da war, das Spiel mit an sich gerissen hat für die Franzosen. Er ist der Spieler der Zukunft, er wird kommender Weltfußballer über die nächsten Jahre. Er war auch heute immer wieder gefährlich. Er war eigentlich der einzige, der von Anfang seine Leistung gebracht hat. Großartiger Spieler mit unfassbarer Zukunft.“

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