Eine ungewöhnlich hohe Zahl an Migranten hat in den vergangenen Tagen die Südgrenze der USA nahe der Grenzstadt El Paso überquert. Am vergangenen Wochenende seien dort mehr als 2400 Menschen aus Mexiko angekommen, teilte ein Patrouillenführer der örtlichen Grenzschutzbehörde im US-Bundesstaat Texas auf Twitter mit.
Auf Fernsehbildern sind lange Schlangen von Migranten am Ufer des Grenzflusses Rio Grande zu sehen, die darauf warteten von den US-Grenzbehörden registriert zu werden. Im Oktober seien im Grenzabschnitt El Paso bereits mehr als 2000 Menschen täglich über die Grenze gekommen, berichtet die Lokalzeitung „El Paso Times“ unter Berufung auf die Grenzschutzbehörde. Sie seien aber schneller abgefertigt und weniger sichtbar gewesen. Die Sprecherin der örtlichen Grenzschutzbehörde sagte der Zeitung, seit November kämen mehr Menschen aus Nicaragua. Davor waren nach Angaben der Stadt El Paso überwiegend Venezolaner und Venezolanerinnen gekommen.
Nach Angaben der Stadt waren im August rund 250 Migranten täglich in El Paso angekommen. Diese Zahl sei im September auf rund 1000 Ankünfte täglich angestiegen.
Die Behörden befürchten, die Zahl der Migranten könnte noch weiter zunehmen. Kommende Woche läuft in den USA eine Regelung aus, die es den US-Behörden erlaubt, Migranten an der Grenze unter Verweis auf die Corona-Pandemie schnell zurückzuweisen. Die sogenannte Titel-42-Regelung war von der Trump-Regierung eingeführt worden. US-Präsident Biden hatte im Frühjahr versucht, die Regelung aufzuheben, was ein Gericht in Louisiana im Mai per einstweiliger Verfügung verhinderte. Im November erklärte ein US-Gericht in der Hauptstadt Washington Titel 42 für unzulässig.
Die US-Regierung bereite sich intensiv auf das Auslaufen von Titel 42 vor, sagte der Sicherheitsberater der US-Regierung, Jake Sullivan. Einwanderer, die kein Bleiberecht in den USA geltend machen könnten, würden auch weiterhin abgeschoben, betonte US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas, der am Dienstag El Paso besuchte.
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