Thursday, April 18, 2024

Béla Réthy hört auf: „Danke Vorbild, danke Legende“

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Er fasst sich kurz und verzichtete auf eine lange Abschiedsrede. Wie im Spiel traf Béla Réthy mit wenigen Sätzen den Nerv. Nach 36 Jahren am Mikrofon hört der 66-Jährige auf. Das 2:0 Frankreichs im WM-Halbfinale gegen Marokko war Réthys letzter Einsatz.

„Nach 40 Jahren im Journalismus ist heute Nacht Schicht im Schacht. Wir hatten bei den Turnieren viele, viele Zuschauer. Ich habe versucht, alle mitzunehmen. Es freut mich, wenn es gefallen hat und sorry an die, die ich nicht erreichen konnte. Es war mir eine große Ehre, tschüss und adieu“, sagte Réthy am Ende der Übertragung.

Seit 1986 war er bei allen Weltmeisterschaften für das ZDF im Einsatz, seit 1994 bei allen großen Turnieren. Über 380 Live-Spielen verlieh er seine Stimme.

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Wehmut wollte vor seinem letzten Einsatz am Mikro noch nicht aufkommen. „Ich wünsche mir, dass Marokko als Außenseiter lange ordentlich mithält. Ich wünsche mir fünf oder sechs Tore. Und ich wünsche mir, dass das Spiel nach 90 Minuten entschieden ist – auch wenn das schlecht für die Quote ist, damit wir nachher noch ordentlich eine Tasse Pfefferminztee bekommen“, hatte Réthy mit einem Schmunzeln im Gesicht wenige Minuten vor dem Anpfiff gesagt.

„Du hast alles erlebt, du bist dir immer treu geblieben“

So früh wie Frankreich zum 1:0 traf, so schnell spielten sich Réthy und sein Co-Kommentator Sandro Wagner die verbalen Pässe zu. „Schön, wenn man einen Bruder hat, der einen so ersetzt, wenn man sich im ersten WM-Spiel einen Kreuzbandriss zugezogen hat“, kommentierte Réthy das 1:0 von Theo Hernandez. Dessen Bruder Lucas hatte sich gegen Australien schwer verletzt. „Hast du auch einen Bruder, der dich dann ersetzt?“, fragte Wagner. Réthy: „Nein, ich bin Einzelkind.“ Wagner seufzend: „Schade fürs ZDF.“

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Abpfiff für Béla Réthy

Einen zweiten Réthy wird es in Zukunft also nicht geben. Wagner hätte ohnehin lieber das Original behalten. „Bela, macht Spaß mit dir. Das ist echt schade, dass du aufhörst. Wenn ich das mal sagen darf“, sagte Wagner mitten im Spiel. Hörbar angefasst wegen des Lobs würgte Réthy seinen Co-Kommentator ab: „Eine halbe Stunde haben wir noch, vielleicht noch mehr.“

Es wurde nur noch eine halbe Stunde, weil Marokko trotz eines engagierten und beeindruckenden Leistung nicht mehr den Ausgleich erzielte, sondern noch das 0:2 kassierte. Nach der letzten Analyse Réthys übernahm Wagner: „Lieber Béla, du hast alles erlebt, bist dir immer treu geblieben. Danke Vorbild, danke Legende.“

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Nach Abpfiff würdigte sein Sender Réthy in einem Film mit den Höhepunkten seiner Laufbahn, zusammengestellt von Réthys Weggefährten Nils Kaben. Und da war Réthy dann doch ein wenig angefasst. Mit einer Träne im Auge sagte er: „Mein Freund Nils Kaben hat das liebevoll zusammengestellt. Ich dachte, ich würde langsam altern – bei den Bildern muss ich sagen, dass die Biologie doch ihren Teil dazu beigetragen hat.“

Schlusswort ZDF-Experte Christoph Kramer: „Wenn ich eine Frau wäre, würde ich ein Kind von Béla Réthy wollen.“

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