Friday, April 19, 2024

WM 2022: Messi degradiert Modric im Duell der kreativen Freigeister deutlich

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Keine andere Nummer im Weltfußball hat eine derart mystische Bedeutung erlangt wie die 10 auf dem Trikotrücken. Wer sie trägt, gilt als kreativer Freigeist hinter den Spitzen, als Spielgestalter, Tempogeber und Schwungrad. Solche Legenden wie Pelé, Diego Maradona oder Michel Platini haben sie über Jahrzehnte wie eine Erfolgsinsignie mit sich geführt, in Deutschland waren es Günter Netzer oder auch Lothar Matthäus.

Im Halbfinale der Weltmeisterschaft in Katar kam es am Dienstagabend zum direkten Duell zweier Protagonisten, die die Nummer seit Jahren in ihren Auswahlmannschaften innehaben. Das Spiel Argentinien gegen Kroatien war auch das Spiel Lionel Messi gegen Luka Modric – zwei Super-10er, die zudem beide auch noch Kapitäne ihrer Teams sind. Und dass am Ende der 37-jährige Kroate den Kürzeren zog, sein Team mit 0:3 (0:2) verlor, ist angesichts der starken Leistungen in diesem Turnier fast schon ein wenig schade gewesen.

Wie spielprägend sie beide für ihre Mannschaften bei den globalen Titelkämpfen sind, hatten sie schon im Verlauf der WM unter Beweis gestellt. Während sich Messi vor allem dank seiner Torgefahr und Passstärke hervortat und auf sechs Scorerpunkte vor dem Duell kam, waren es bei Modric die unfassbare Passquote von 88,5 Prozent und die Anzahl an langen Flanken von 31, die er allzu gern mit dem Außenrist spielt, mit denen er zu überzeugen wusste. Dass der 35 Jahre alte Argentinier aber mit 51,5 Prozent der gewonnenen Zweikämpfe deutlich vor Modric (44,8%) lag, überraschte schon ein wenig. Für gemeinhin gilt Messi nicht unbedingt als jemand, der sich bis auf Duelle in der Offensive an schmutziger Defensivarbeit beteiligt.

Messi muss immer auch die Sehnsucht einer ganzen Nation stillen

Jene Errungenschaft zeigte Messi auch am Dienstagabend im Lusail-Stadion von Doha: Er machte nach anfänglichen 20 Minuten des Abwartens deutlich, dass es an diesem Abend nur einen Sieger geben sollte: ihn. Die beider 10er ihrer Mannschaften einte ja die Sehnsucht nach dem ganz großen Titel, der noch fehlt: der WM-Triumph. Beide waren nah dran, Messi im Finale gegen Deutschland 2014 (0:1), Modric im Endspiel vier Jahre später gegen Frankreich (2:4). Und Messi musste und muss immer auch die Sehnsucht einer ganzen Nation stillen, in der einst Diego Maradona die 10 zur Blüte geführt hat.

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Dass es dieses Jahr nun endlich beim fünften und letzten Anlauf klappen könnte, hat der kreative Ex-Weltfußballer vor allem sich selbst zuzuschreiben. Er war von Beginn an bei diesem Turnier trotz der Start-Niederlage gegen Saudi-Arabien (1:2) auf der Höhe seines Schaffens und zeigte eine starke Leistung nach der anderen. So auch im Halbfinale. Zwar hatte Modric die erste Wow-Aktion mit einem Tunnel gegen Alexis McAllister auf seiner Seite und trat einen gefährlichen Freistoß. Aber Zählbares verbuchte an diesem Abend nur Messi: Nach einem feinen Pass von Enzo Fernandez tauchte plötzlich Julian Alvarez frei vor Dominik Livakovic auf, hob den Ball über ihn rüber und wurde dann vom Keeper der Kroaten gefällt. Elfmeter. Natürlich Sache für den Chef: Und Messi hatte wohl noch im Hinterkopf, dass Livakovic in der Runde zuvor Brasilien im Elfmeterschießen entnervt hatte, jedenfalls drosch er den Ball mit all seiner Entschlossenheit in den rechten Giebel zum 1:0 (34.).

Es war der elfte WM-Treffer für das Genie, das sich damit auf Platz eins der Bestenliste der Argentinier setzte. Und es war der Moment, in dem sich das Stadion lautstärkemäßig erhob für den Fußball-Gott seiner Generation. Aus Sicht der Argentinier unter den 88.966 Besuchern sollte es gar noch besser kommen: Alvarez legte nach einem gekonnten Solo und zwei Abprallern, die etwas glücklich beide bei ihm landeten, volley mit dem 2:0 nach (39.). Mit dem komfortablen Vorsprung ging es in die Pause.

Von Modric kam bis dahin ungewohnt wenig, er war meist damit beschäftigt, die Reihen im Mittelfeld einigermaßen zusammenzuhalten und verrichtete viel Laufarbeit. Ein Fleißkärtchen verdiente er sich auch nach dem Wechsel, mehr aber nicht. Denn es war an diesem Abend der 10er des Gegners, der die entscheidenden Akzente setze. Mit einem Abschluss in die kurze Ecke, die Torwart Livakovic entschärfen konnte, vergab Messi sogar die Möglichkeit zum 3:0 (58.). Es sollte nur ein Vorgeschmack auf die beste Szene des Abends sein.

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Denn elf Minuten später war es der Argentinier, der an der rechten Außenbahn mit einigen Drehungen zeigte, dass er auch mit 35 Jahren nichts von seiner Geschmeidigkeit auf dem Feld eingebüßt hat. Jedenfalls konnte ihm der bemitleidenswerte kroatische Innenverteidiger Josko Gvardiol nicht folgen, und Messi fand dann noch den Blick für den frei stehenden Alvarez, der flach vollendete. Die Vorentscheidung im Duell der beiden Teams und auch im Duell der beiden 10er.

Ob der Chancenlosigkeit wurde Modric schließlich in der 81. Minute auch noch gegen Lovro Majer ausgewechselt. Die große Bühne gehörte so zum Abpfiff vor allem Messi, der jeden seiner Mitspieler umarmte und sich mit den Kollegen bei den Fans für einen fantastischen Support bedankte. Nächster Auftritt, selbes Stadion: das Finale am Sonntag.

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