Für ZDF-Zuschauer war am Dienstagmorgen etwas anders als sonst, die Erklärung kam wenig später via Twitter: „Unser Morgenmagazin wird aktuell bestreikt und muss entfallen“, teilte der öffentlich-rechtliche Sender in Mainz im Internet mit.
Statt eines aktuellen „ZDF-Morgenmagazins“ zeigten beide Sender Aufzeichnungen voriger Sendungen. Auch Moderatorin Dunja Hayali meldete sich in den sozialen Medien zu Wort: „Das #moma fällt heute aus – Warnstreik. Wir sehen uns morgen wieder“, twitterte sie.
Wenig später äußerte sich das ZDF ausführlicher, das von der Aktion offenbar überrascht worden war. „Ohne vorherige Ankündigung“ hätten Gewerkschaften seit dem frühen Morgen den Sendebetrieb des ZDF bestreikt, teilte der öffentlich-rechtliche Sender in Mainz mit. „Dadurch konnte das „ZDF-Morgenmagazin“ nicht ausgestrahlt werden. Betroffen sind auch die Ausgaben der „heute“-Sendungen.“
Wie der Sender auf Nachfrage des Pressedienstes epd mitteilte, waren im Verlauf des Vormittags noch etliche weitere TV-Sendungen betroffen. Neben dem „Morgenmagazin“ traf es auch „Volle Kanne“ und „heute Xpress“ sowie die Phoenix-Sendung „Phoenix vor Ort“ um 8.30 Uhr.
Wie die Vereinigung der Rundfunk-, Film- und Fernsehschaffenden beim ZDF (VRFF-ZDF) auf ihrer Internetseite mitteilte, wurde der Warnstreik gemeinsam mit dem Deutschen Journalistenverband und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi organisiert. Die Gewerkschaften verhandeln mit dem ZDF derzeit über einen neuen Tarifvertrag, der rückwirkend ab Juli 2022 gelten soll.
Zum Warnstreik aufgerufen waren diesmal die ZDF-Mitarbeiter in Mainz, Düsseldorf, Berlin und diejenigen, die beim ARD-ZDF-Gemeinschaftsprogramm Phoenix in Bonn arbeiten. Konkret wollten die Beschäftigten zwischen 03.00 Uhr und 10.30 Uhr ihre Arbeit niederlegen, was dann offenbar auch geschah. Grund des Protests sei, dass sich in den Gehaltstarifverhandlungen beim ZDF „nicht wirklich etwas“ bewege, hieß es.
Bisher wurde dreimal über die Gehälter verhandelt
In der letzten Zeit hatte es Tarifkonflikte in vielen öffentlich-rechtlichen Medienhäusern gegeben, es kam auch schon zu Einigungen zwischen Gewerkschaften und ARD-Häusern. Beim ZDF ist die nächste Verhandlungsrunde nach ZDF-Angaben am 21. Dezember geplant. Bisher gab es laut Deutschem Journalisten-Verband (DJV) drei Verhandlungsrunden.
Das „ZDF-Morgenmagazin“ läuft im wöchentlichen Wechsel mit dem sogenannten MoMa der ARD. Die dreieinhalbstündige Sendung ist normalerweise montags bis freitags von 5.30 bis 9.00 Uhr im Ersten und Zweiten zu sehen. Ob von dem Ausfall bei dem Format „heute“ auch die abendlichen Sendungen (19.00 und 21.45 Uhr, „heute Journal“) betroffen sein werden, war zunächst unklar. Am späteren Vormittag wurde dann aber Entwarnung gegeben. Aus Mainz hieß es: „Mit dem Streikende um 10:30 Uhr können alle Nachrichten wie geplant gesendet werden, auch die „heute“-Sendung um 12 Uhr und alle danach.“