Es wird das größte Spiel in der Geschichte der marokkanischen Nationalmannschaft. Am Mittwoch will sie ihren sensationellen Siegeszug bei der Weltmeisterschaft in Katar fortsetzen. Die Mannschaft von Walid Regragui trifft im Halbfinale auf den amtierenden Weltmeister und Topfavoriten Frankreich (20 Uhr, im WELT-Liveticker). Ein Sieg und der damit verbundene Finaleinzug Marokkos wäre eine riesige Sensation.
Marokkos Team elektrisiert die Fans in der Heimat. Den überraschenden Sieg im Viertelfinale gegen Portugal feierten in Marrakesch hunderttausende Anhänger auf den Straßen. Auch in Europa sorgt die Mannschaft für viel Jubel, aber auch Ausschreitungen. Nach den Spielen Marokkos kam es zuletzt immer wieder zu Ausschreitungen. Besonders in Belgien und den Niederlanden schlugen anfängliche Siegesfeiern in Randale um. Nach der 0:2-Niederlage gegen Belgien randalierten marokkanische Fans in Brüssel. Die Polizei musste Wasserwerfer und Tränengas einsetzen, um den Mob unter Kontrolle zu bringen.
Heftige Krawalle in Belgien und den Niederlanden
In vielen belgischen und niederländischen Städten ist es nach der 0:2-Niederlage der belgischen Nationalmannschaft gegen Marokko zu Ausschreitungen gekommen. Die Randalierer schlugen Schaufenster ein und steckten Autos in Brand.
Quelle: WELT
Solch schlimme Szenen soll es am Mittwoch in Frankreich nicht geben. Deswegen mobilisiert das Land 10.000 Polizeibeamt für das WM-Halbfinale. Die Hälfte davon soll im Großraum Paris eingesetzt werden, kündigte Innenminister Gérald Darmanin am Dienstag an. Die Prachtstraße Champs-Élysée, auf der zuvor schon Tausende Fans das Weiterkommen beider Mannschaften gefeiert hatten, solle frei zugänglich sein.
Grundsätzlich gehe es darum, dass alle Menschen feiern könnten, erklärte er. Hauptaugenmerk der Polizei sei die Sicherheit, auch angesichts terroristischer Gefahren, außerdem stehe vielerorts im Land ein Wintereinbruch bevor. Beschränkungen könne es in Paris bei der Zufahrt von der Stadtautobahn in die Innenstadt geben. Genauso werde mit den Verkehrsbetrieben geschaut, dass Menschenmassen in der Hauptstadt kanalisiert würden, etwa indem einzelne Haltestellen geschlossen würden.