Uli Hoeneß dürfte es noch nicht oft (oder noch nie) passiert sein, ausgeladen zu werden. Der Ehrenpräsident des FC Bayern ist für viele Veranstalter weiterhin ein begehrter Gast. Doch wegen einer sehr speziellen Konstellation gab es in den vergangenen Tage in den sozialen Medien und offline so viel Diskussionen und Kritik, dass der 70-Jährige jetzt tatsächlich ausgeladen wurde.
Die Macher der StB Expo, der Messe für Steuerkanzleien und die Steuerberater-Branche, hatten mit Hoeneß als Redner und Stargast für einen Kongress im Juni 2023 in München geworben, Hoeneß sollte dort auch ein Interview geben. Hoeneß ist aber auch strafrechtlich verurteilter Steuersünder. Wegen der „Steuer-Geschichte“ (O-Ton Hoeneß) war er wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen Euro zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden.
Nach Bekanntgabe der Personalie war es zu heftiger Kritik und Spott gekommen. „Bin gespannt auf seine Steuerspartricks“, schrieb etwa Autor Alf Frommer auf Twitter. Das hatten die Veranstalter der Steuerkanzlei-Fachmesse im Vorfeld offensichtlich total unterschätzt. Nun gaben die Organisatoren bekannt, einvernehmlich mit der Hoeneß-Seite beschlossen zu haben, einen neuen Redner zu suchen. Der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet zuerst.
Der Ersatz für Hoeneß steht schon fest
Seit Dienstag ist der Name Hoeneß auf der Messe-Internetseite und auf dem Instagram-Account nicht mehr zu finden. Schiedsrichter Deniz Aytekin ist weiterhin dabei, tritt im Januar in Hamburg auf. „Nach intensiven Gesprächen unter anderem auch mit der Speaker-Agentur von Uli Hoeneß haben wir uns aber nun einvernehmlich entschlossen, von einem Auftritt von Herrn Hoeneß auf der ‚StB EXPO‘ in München Abstand zu nehmen“, so Stefan Homberg vom Veranstalter.
Laut BR hatten die Veranstalter kurzzeitig in einer Stellungnahme die Einladung von Hoeneß verteidigt. Dieser hätte „über wichtige Aspekte des Unternehmerdaseins“ sprechen und sich zu Fragen wie Mitarbeitermotivation, Entscheidungsstärke und Unternehmertum im Allgemeinen äußern sollen.
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Quelle: WELT
Weiter habe es geheißen, Hoeneß‘ rechtskräftige Verurteilung in einem Steuerstrafverfahren „spielt in diesem Zusammenhang aus unserer Sicht absolut keine Rolle“. Diese Erklärung findet sich auf der Facebook-Seite der Kanzlei nicht mehr. Nachfolger von Hoeneß soll der Influencer Fabian Walter sein, heißt es in Medienberichten. Walter betreibt als „Steuerfabi“ ein Konto bei Instagram mit mehr als 300.000 und bei TikTok mit über 700.000 Followern.